Arrival:
Aus Auckland angekommen ist der erste Weg zur Autovermietung. Das sagt sich so leicht, schließlich betreibt Omega Car Rentals hier überhaupt kein Büro. Der Nissan Hybrid steht wie vereinbart auf dem Parkplatz, der Schlüssel liegt hier hinter dem vorderen Nummerschild. Sicher ist halt sicher! Das klappt auch ganz wunderbar und schon geht es los in die Innenstadt, wenn man das hier so bezeichnen kann. Der Flughafen dieser Region-Marlborough-liegt etwas außerhalb, eingebettet zwischen Weinbergen und dem Wairau Tal. Der gleichnamige Flusslauf versorgt neben der künstlichen Bewässerung die ertragreiche Region mit Wasser. Von Blenheim lässt es sich sehr gut in die Richtung Nelson oder Picton starten. Für mich geht es nach einer Nacht weiter mit einem Abstecher ins nahegelegene Picton und in die Wairau Lagoon sowie nach Kaikoura.
Das Hotel in Blenheim:
Ist das Hotel d´Urville ein Gebäude mit relativ viel Historie für neuseeländische Verhältnisse. 1923 fertiggestellt war es zuerst ein Gebäude der öffentlichen Hand, hier konnte man seine Ersparnisse einlagern. Erbaut wurde es von einem der wichtigsten Persönlichkeiten neuseeländischer Architektur, William Gray Young, der unter anderem auch sich verantwortlich zeigte, für die Bahnhofsgebäude in der Hauptstadt Wellington und Christchurch. Soviel Historie zeigt auch, dass so einiges an Erdbeben-Sicherheit gegeben ist, schließlich steht diese solide Gebäude noch immer und das in einer Erdbeben Region. Damit nicht genug, in dieser Nacht will mich Mutter Natur auch beeindrucken und so wackelt es morgens um 5:08 Uhr gehörig.,5,7 auf der Richterskala, eine etwas unangenehme Erfahrung, allerdings bleibt es harmlos und es passiert nichts. Neuseeland sitzt auf dem Feuerring, die pazifische Platte schiebt sich unter die australische, so kommt es immer wieder zu Erdbeben.
Das Hotel selber ist liebevoll eingerichtet, die Zimmer haben in der jüngeren Vergangenheit trotz harter Zeiten ein make-over bekommen, nur das einst so über die Grenze hinaus bekannte Restaurant, hat leider ein neues Konzept übergestülpt bekommen und nun ist es eine Bar mit kleinen Snacks, die allerdings auch sehr gemütlich ist. https://hoteldurville.com/
Needless to say, die Region besticht durch ihre sehr guten Weingüter. Hier ergibt sich vermutlich eine der besten klimatischen Bedinungen für die Sauvignon Blanc Rebe. Zahlreiche kleine Winzer, aber auch Großkonzerne haben in den letzten 30 Jahren die Fläche zum Anbau großflächig erschlossen. Ein Stop ist direkt nach der Ankunft drin, auch wenn nicht unbedingt Weisswein, Fromm Wine stellt hier langlebige Rotweine auf Bioniveau her. So darf es auch mal ein auf den ersten Blick für die Region untypischer Malbec sein. https://frommwinery.co.nz/
Wenn man an Neuseeland denkt, denkt man oft nur an die wesentlichen Attraktionen des Landes. Das fängt beim Fjordland im tiefen Süden der Insel an, geht über die rual Westcoast, weiter nördlich in der so von Sonne gesegneten Abel Tasman, Nelson Region. Doch diesmal auf der Fahrt in die Wale-Watching Stadt Kaikoura steht auf dem Programm eine Bay, von denen es auch unterschiedlich viele gibt. Unweit der Big Lagoon liegen 2 durchgerostete Wracks zu denen man zu Fuss auf dem Wairau Lagoon Walkway gelangt. Auf dem Hinweg hat man die komplette Marlborough Weinlandschaft im Rücken mit dem Blick in Richtung Meer. Windig ist es hier, Vogelrassen aller Art finden ein Naturparadies vor und Seelöwen lungern am Strand. Es ist eine Sumpflandschaft die man vorfindet und nur wenige Touristen nehmen sich die Zeit für die kleinen Highlights entlang der Küste.
Das gleiche und noch ein wenig spektakulärer genießt man an der Cathedral Gully, eine Felsformation mit Blick auf den Pazifik. Diese erinnern an den Bryce Canyon in den USA. Um hierher zu gelangen fährt man von Kaikoura aus Richtung Christchurch auf dem Highway Number 1 und dann bei Cheviot in Richtung Osten bis ans Meer. Der extra eingerichtete Aussichtsbereich ist Menschen leer und die Umrisse auf die bis zu 60 Meter hohen Schluffsteinsäulen ähnelt denen einer gotischen Kathedrale.
Zur Unterkunft im wunderschönen Kaikoura besteht ein eigener Bericht. Nicht nur die großen Säugetiere, die Wale sind vor der Küste zuhause. Mit Delphinen schwimmen, Robben bestaunen oder die pazifische Languste auf dem Teller genießen, Vielfalt ist auch auf den zahlreichen Wanderwegen angesagt.
Vor dem Flug nach Auckland mache ich noch einen Kaffeestop in Christchurch. Diese Stadt wurde bei den Erdbeben 2010 und 2011 heftigst getroffen und 185 Menschen verloren ihr Leben. Bis heute sind die Arbeiten an den Gebäuden noch nicht vollständig abgeschlossen, nirgendwo sieht man das mehr als an der Kathedrale. Die Stadt zeigt sich doch recht britisch, vom Baustil der Häuser über die Gärten rund um die alte Universität. Der Kern der Stadt lässt sich fussläufig gut erschließen, immer wieder gibt es malerische Brücken die über den Fluss Avon führen. Mittendrin fährt die historische Straßenbahn im Stile eines Hop-on und Hop-off Busses. Mit über 380.000 Einwohner gehört die Stadt zu der 2.größten des Landes noch vor der Hauptstadt Wellington. Eine weiteres schönes Ausflugsziel ist der süd-östlich gelegene und gut eine Stunde Autofahrt entfernte Ort Akaroa. Auf der gleichnamigen Halbinsel kann man vorzüglich Essen und ebenfalls die vielfältige Tierwelt bestaunen.
Fazit:
Es ist und bleibt eine Traumdestination, zuminest für viele Menschen. Egal ob klein oder groß in der Wahrnehmung, schlussendlich ist immer die Natur der Hauptdarsteller in diesem Land. Atemberaubend und einzigartig gepaarte Ausblicke wechseln sich ab, immer mit einer frischen Brise salziger Meerluft. Es war bestimmt nicht meine letzte Reise nach Aoetearoa – dem Land der langen weißen Wolke.
Euer Christian