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Restaurant Review: Ross & Reiter – Gastro Bar

Posted on 15 Juni um 10:25 Uhr

In den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Dr.Kosch findet man seit ein paar Monaten ein neues Konzept, den Ross & Reiter. Die Namensgebung rührt vermutlich daher, dass es die Hausnummer 39 in der Roßstrasse trägt. Hier haben sich 2 Betreiber, vom Staudis und dem Zwanzig23 zusammen getan, um gute Küche in einer entspannten Atmosphäre anzubieten.

Der Empfang…

….ist herzlich und an dem Samstagabend ist das Restaurant sehr gut besucht, ja ich würde behaupten ausgebucht. Da der Tisch noch nicht frei ist, ohne Reservierung geht hier aktuell nichts, bietet uns die Hausherrin erstmal einen spritzigen gut gekühlten Cremant an. Am Tisch angekommen wird wie immer erstmal die Speise- und Getränkekarte studiert, welche natürlich auch schon vorher online eingesehen werden kann. Speisekarte

Das Konzept…

….für einen 4er Tisch empfielt der Service das Menü aus entweder 6 Gängen oder 8 zu wählen. Hierbei kommt, darauf wird explizit hingewiesen, der sharing Ansatz zum tragen. Was das genau heißt dazu später mehr, denn in der Praxis versteckt sich dahinter doch so einiges mehr. Bei einem Preis von 54 Euro pro Person für 6 Gänge, also 9 Euro pro Gang, kann man eigentlich für eine gute Küchenleistung die auf die Tische kommt erstmal nichts sagen, sondern als das es passt! Allerdings wählt die Küche die Gänge aus und nicht der Gast, also ist es eine Art Überraschungsmenü! Kredo des Konzeptes ist das überwiegend Produkte aus einem Radius von 150-200 Kilometern bezogen werden und zudem sehr auf Bio-Qualität nach „Demeter“ Standard eingekauft wird. Ein Zusatz macht macht dann doch etwas nachdenklich, „oder vergleichbarem“. Demeter ist mit Abstand der Standard mit dem höchsten Level, somit ergibt sich wenig „vergleichbares“ aus meiner Sicht. An diesem Punkt sei auch gesagt, Bio muss nicht immer besser sein als Regiofresh, es gibt nämlich in diesem Bereich durchaus Produkte auf Weltklasse Niveau. Als Beispiel kann man die lokalen Rinderfleisch Erzeuger mit hohen Tierwohl Standards oder auch Landwirte die in Nordrhein-Westfalen produzieren erwähnen.

Die Gänge….

…..starten mit einem leckeren Brot, etwas aufgeschlagener Salzbutter und Baba Ganoush, Crispy Chili Oil mit Erdnuss Crunch. Dieses Baba kommt als eine Portion an den Tisch, für 2 Gäste und wird entsprechend geteilt. Im a la carte kostet diese Portion 9 Euro, ob sie auch entsprechend größer ist mag dahingestellt sein und lässt sich nicht belegen. Herauszufinden ist dies wohl nur wenn man mal alleine hingehen würde und die Bestellung a la carte macht. Der 2.Gang ist ein hervorragendes Lachs Tatar im Kokosnusssud mit Thaiaromen, wobei der Lachs hier nicht weiter spezifiziert ist. Wenn ich mir Bio und Tierwohl in meinem Einkaufsprozess auf die Fahne schreibe, sollte das entweder in der Karte stehen oder das Servicepersonal es auf der Tonspur den Gästen mitteilen-beides findet nicht statt. Als 3. Gang gibt es Wagyu Beef mit Kürbiskernöl und geräucherten Ei. Die Portion ist für 2 Personen recht übersichtlich, ist aber auch dem in der Regel teuren Artikel Wagyu geschuldet, schließlich lassen sich diese Rinder auch massieren, stammen ursprünglich aus Japan, werden mittlerweile aber auch in hiesigen Breitengraden gezüchtet. Gang Nummer 4 ist der Kabeljau mit einer Muschel-Beurre-Blanc und vom Hibachi Grill (Japanischer Tischgrill der die Hitze gut hält) Romana Salat mit Muhammara, Granatapfel und Dukkah, was ein gelungener Food Pairing Ansatz ist. Beide Gänge sind wirklich gut gekocht, vor allem wenn man bedenkt das die Küche und der Service heute am Anschlag sind, da das Haus voll ist. Als süßen Abschluss wird das Dessert abgefragt. Zur Wahl steht ein Erdnussganache, Sorbet von Waldfrüchten mit „Knusper“ oder der Käse. Dumm nur wenn aus 4 Gästen 3 das Dessert essen wollen und eine Person den Käse. Warum? Nunja eine Portion die vom Produkt her (das Sorbet) nicht teilbar ist und für maximal 2 Portionen ausgelegt wurde, man mit einer Nachfrage keine andere Lösung im Service findet, sorgt das eher für Unverständnis als für einen guten Abschluss. Mal angenommen die 9 Euro pro Gang sind ein kalkulatorischer Mittelwert, dann ist diese Kugel Eis mit etwas „Knsuper“ 27 Euro „wert“, was in Summe leider nicht ganz in ein gutes Marktpricing passt.

Fazit:

Final war es eine gute Küchenleistung! Was man vom Konzept und Service nur teilweise sagen kann. Die Weinflaschenpreise werden immer noch mal 3 oder 4 kalkuliert, eine Flasche Wasser ist mit 7,50 Euro angesetzt, hier hat man definitiv das Michelin Star Pricing von Doc Kosch übernommen. Das zwischendurch nur auf Nachfrage frische Teller oder Besteck gereicht werden ist bei den Ambitionen auch wenig passend. Keine Lösung zu offerieren wenn Gäste wie beim Dessert danach fragen, ist ebenfalls enttäuschend. Die Portionsgrößen für 2 sind meiner Meinung nach „old school“ und erinnern an Fine Dining Tage der 1980er. Als Lösung könnte herhalten, entweder mehr Geld für das Menü zu nehmen und auch entsprechend mehr leisten oder Option 2 wäre sich nochmal mit dem „Tapas“ Ansatz auseinander zusetzen. Hinzu kommt, kein Gang an diesem Abend hatte eine Stärke-/Sättigungsbeilage, was im allermeisten Fall wenig Zufriedenheit bringt. Das nachgefragte Brot, 4 halbe Scheiben, wurde zusätzlich mit 3,5 Euro berechnet, was auch diskussionswürdig erscheint. In Summe war es in Ordnung, was aber nicht das kommunizierte Selbstverständnis des Hauses ist, man sieht sich deutlich auf Top-Niveau.

Euer Christian

PS: Die Bilder zeigen immer die Portion für 2!

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