Es ist mal wieder Reisezeit! Dies ist verbunden mit der richtigen Meilenklasse immer erträglicher als irgendwo hinten Platz zu nehmen. So geht es an einem Freitagabend mit Lufthansa via München nach Dubai. Die Check-in Erfahrung hat sich auch stark geändert, seit Covid 19 eine gewisse Präsenz übernommen hat. Mehr Dokumente gleich mehr Wartezeit, an diesem Abflugtag aber immer noch erträglich. Als Senator checkt es sich via First Class Counter, da wo angeboten, schnell ein. Die Sicherheitskontrolle hat in Düsseldorf keine Priority Lane, ist aber ebenfalls nicht sonderlich stark besucht. Der Aufenthalt in der LH Business Class Lounge ist vom gewohnten Angebot geprägt, 3-5 rote und weiße Weine, Heiß- und Kaltgetränke, eine Butterbrezel und einige Salate, ein gutes Angebot gerade in Zeiten von reduzierten Budgets, einer so gebeutelten Industrie. Nach München gibt es ebenfalls noch ein F&B Programm, wir Essen das Roastbeef und trinken dazu einen Rheinhessischen Riesling.
In München ist die Senator Lounge so dermaßen überfüllt, ja sie hat sogar was von einer klassischen Bar in der Männer den Vatertag feiern. Woher kommt das? Eine mögliche Erklärung ist, da die Business Class Lounge ab 20.00 Uhr geschlossen ist, sammeln sich hier mehr Menschen. Nicht gerade Image fördernd aber nagut! Am Ende sind vermutlich nur die Menschen wieder glücklich Reisen zu dürfen und es genießen zu Feiern! Der Duty Free im Abflugbereich H bietet für Zigarrenliebhaber leider eine sehr geringe Auswahl, sehr enttäuschend und einem internationalen Airport dieser Kategorie nicht entsprechend. Typische erste Welt Probleme halt. 🙂
Auf LH 638 nach Dubai im modernen A 350, fallen dann schnell die Augen zu, Abflug ist 22:35 und die Röhre ist rappelvoll. Viele zieht es in die Sonne und Dubai verspricht 27 Grad aufwärts. Eine Woche vorgezogener Sommer wartet, mit nur 2/3 Stunden Zeitumstellung. Das Bordprodukt der LH Business Class gehört eher in die Sparte, „renovierungsbedürftig“. Woran ich das fest mache? Zuerst einmal an der 2-2-2 Bestuhlung, hier muss man noch über den SitznachbarnIN turnen, wenn man am Fenster sitzt und mal die Toilette aufsuchen möchte. Ohrstöpsel oder eine Maske werden auf dem 5:30 h Flug auch nicht mehr angeboten-warum auch, schliesslich ist es ja nur ein Nachtflug. Die 2 Kinder auf den Sitzen dahinter sind noch nicht müde und strengen sich an, nicht zu viel Lärm zu machen. Das Catering probieren wir erst gar nicht mehr aus, es wird direkt geschlafen. Der Sitz lässt sich glücklicherweise noch in ein flaches Bett verstellen und so sind 3 Stunden Schlaf möglich. In Dubai kommen wir pünktlich um 7:40 morgens an und die Einreiseformalitäten sind innerhalb 1 Stunde inklusive Gepäck einsammeln machbar.
Auf dem Rückflug eine Woche später verläuft der check-in schon etwas chaotisch. Gut wir sind recht früh im Schalterbereich, somit ist dieser auch von der Customer Journey nicht vorbereitet und nicht plausibel. Wir enden in der Economy Class Schlange, was nicht weiter schlimm ist und mal wieder ein wenig erdet. Die A 330-300 Maschine der Swiss ist für 1:15 morgens geplant, als Verweilort betreibt Lufthansa eine eigene Business und Senator Lounge in Dubai, auch mit der Option eine Dusche nach einem langen Tag zu nehmen. Terminal 1 in Dubai besticht nicht unbedingt durch ein modernes Umfeld, der Duty Free ist allerdings ausgeprägter als auf dem Hinflug und so landen noch ein paar kubanische Zigarren für die Heimat im Gepäck. An Bord der Swiss empfängt einen gleich dieses herzliche „Grüzi“, eine Gastfreundschaft die mir bis heute gefällt. Swiss gehört ja seit einigen Jahren zum Lufthansa Konzern, macht aber meiner Meinung einen besseren Job in den Bereichen Produkt und Service. Die Lounges in Zuerich gehören zu den besten der Welt, gerade die Senator und First Class/HON in Terminal E. Beide durfte ich in den Jahren vor Covid besuchen und haben mich beeindruckt was das F&B Angebot angeht, als auch die Einrichtung an sich. Der Flieger nach Zuerich ist auch bis auf den letzten Platz gefüllt und zeigt wie populär die VAE´s im europäischen Winter sind. Das F&B Angebot startet mit einem Welcome Drink vor dem take-off. Der bekannte Duval-Leroy Champagner kommt gut temperiert daher, ein kleine Mezze Auswahl nach dem Abflug sind genug um die verbleibenden 6 Stunden Flug im Schlaf zu verbringen. Eine Augenklappe und Ohrstöpsel gibt es diesmal auch, neben einer Zahnbürste, Socken und einem Erfrischungstuch, in der schnittigen Verivox Metallbox, welche als amenity kit ein Stück Schweiz widerspiegelt. Da es in Dubai keine Anschluss-Bordingcard gab, werden wir in Zuerich an den Transferschalter gebeten. Dieser hat noch nicht offen und die Mitarbeiter in der Lounge sind ebenfalls nicht in der Lage diese auszustellen. Wir werden gnädigerweise hereingebeten, chillen 2 Stunden und genießen Schweizer Gastfreundschaft, bevor es am Gate später die Eintrittskarte ins Flugzeug gibt. Eine kurzweilige Stunde nach Düsseldorf runden einen weiteren Flug im Leben eines passionierten Vielfliegers ab, insgesamt eine solide Leistung in schwierigen Zeiten. Die finale Preis-Leistungsbewertung fällt gut aus. 105.000 Prämienmeilen und 450 Euro pro Person, für 4 Flüge in Business Class sind ein guter Deal, welchen ich so wieder buchen würde. Safe Travels!
Euer Christian