Die Ausgangslage:
Hongkong bietet eine breit gefächerte Luxus-Hotellerie. Das Angebot ist vielfältig und Luxus kommt nicht immer automatisch mit einem teuren Preisschild. Gute 5 Sterne Herbergen sind schon für 150 Euro pro Nacht im Einzelzimmer zu haben. Oder man kann mit einem IHG Punkte Kauf (Bonus Programm der IHG Group), oft das eine oder andere Schnäppchen schlagen, da man für Punkte mit einem Bonus oft weniger bezahlt als eine Hotelnacht vor Ort kostet. Meine Wahl fällt auf das Shangri-La, unweit der U-Bahnstation Tsim Sha Tsui.
Das Hotel und der Empfang:
Bei eintreten in das Hotel imponiert die mit weißen Marmor verlegte und mit Kronleuchtern ausgestattete Empfangshalle. Im linken Seitenflügel befindet sich die Rezeption, alles ein wenig abgedunkelt. Die im Hotel verlegten Teppiche wiegen schwer, sind schon in die Jahre gekommen und bräuchten eine Erneuerung. Der Check-in funktioniert schnell und effizient und schon geht es in die 21 Etage in mein gewähltes Zimmer. 40 qm sind ebenfalls großzügig bemessen, die Ausblick nennt sich seitliche Hafenaussicht. Leider geht der Fahrstuhl nur bis in den 20.Stock, die letzten Treppen muss man mit Gepäck dann alleine gehen, schade das es nicht an der Rezeption angesprochen wurde. Die Gym versprüht den Charme der frühen 90er Jahre, liegt komplett unter Tage, keine Aussicht, viele Spiegel und jede Menge Geräte, dicht an dicht. Auf Sauna und Dampfbad hat man bei den Außentemperaturen irgendwie weniger Lust, der Swimming Pool gleicht eher einem Babybecken. Auch hier merkt man, zu wenig zu lange nichts mehr erneuert, daß sollte sich so nicht in dieser gehobenen Kategorie widerspiegeln.
Das Zimmer:
Auch hier dominiert der Teppichboden. Die Aussicht ist sehr gut, leider laufen zu oft die Fenster an, da die Temperaturunterschiede doch groß sind. Hongkong hat super feuchtes, schwüles Wetter um die 32 Grad. Die Räumlichkeit bietet alle Annehmlichkeiten des 21.Jahrhunderts, von USB Anschlüssen, einem Schreibtisch, Tresor, Kleiderschränke bis zum dem Bad mit seiner Rain-Shower-Dusche. Die Minibar Preise sind astronomisch, die Evian Mineralwasser Flasche kostet 12 Euro.
Der Horizon Club:
Der Club ist eine exklusive Einrichtung die sich in vielen Shangri-La Hotels finden lässt. Er bietet unter anderem die Möglichkeit, soweit gebucht, das Frühstück einzunehmen. Auch werden über den ganz Tag nicht-alkoholische Getränke ausgeschenkt. Abends zwischen 17.00 und 20.00 Uhr kommt dann noch eine Auswahl an Wein und Bier hinzu. Die Weine sind geschmacklich nicht im 5 Sterne Segment angesiedelt, ein wenig mehr an Qualität würde dem Club-Image schon guttun. Das servierte Frühstück bietet alles was das chinesische und westliche Herz begehrt. Kalt und warm ist gleichermaßen gut vertreten. Allerdings auch hier, das Hotel stammt aus den 80er Jahren und es wäre wichtig in die Infrastruktur zu investieren. Die Möbel des Clubs sind teilweise abgerockt, die Wände könnten ebenfalls ein wenig Pflege gebrauchen, immerhin stimmt das kulinarische Produkt mehrheitlich. Der Hammer der Lounge ist aber schlussendlich die Aussicht auf die gegenüberliegende Seite der Stadt. Hochhaus an Hochhaus reiht sich hier wie eine Perlenkette auf, die StarFerry kreuzt idyllisch über die Wasserstraße des Victoria Harbours.
Fazit:
Das Shangri-La in Hongkong hat definitiv schon bessere Jahre gesehen. Das F&B Produkt ist sicherlich noch am 5 Sterne Niveau dran, die Zimmer und die Ausstattung indes nicht mehr. Die Gym und der Pool im Basement des Hotels sind vielleicht noch im 3 Sterne Bereich. Hier sollte dringend etwas getan werden und nicht nur auf Rendite geschaut werden.
Euer Christian