…..und das nicht nur im Bereich der Bars, um die es in diesem Bericht geht. Der Guide „50 Best Bars“ ist hierbei immer ein guter Richtungsgeber, neben Singapore, Tokio und Bangkok ist Hongkong führend wenn es um Weltklasse Locations geht. Somit heißt es nun, „deep diving“ in die Szene!
The Old Man:
In Hongkongs Soho, eine mehr oder weniger dunkle Treppe die an der 37ten Aberdeen Road hinabgeht, tritt man in den Old Man ein. Abgeleitet ist der Name vom Ernest Hemingway´s Novelle „The Old Man and the Sea“ und somit gibt es kreativ betitelte Cocktails im Angebot, wie den „Garden of Eden“ oder den „In Another Country“. In 2019 ist die Bar als beste Asiens gewählt worden und ich kann dies aus meinem Besuch im Spätsommer 2018 durchaus nachvollziehen. Aber genauso stimme ich bei der aktuellen Platzierung No.47 überein, da sich einiges hier verändert hat. Das Interieur ist mittlerweile etwas abgerockt, die damals groß dimensionierte Eiswürfel-Schneidemaschine hat den Inhaberwechsel nicht überlebt und war doch so imposant. Die Destillationsgeräte von einst stehen immer noch da, machen aber eher den Eindruck eines Dekorationsartikels, als den in aktiver Nutzung. Man beteuert das diese noch im Einsatz sind, nun gut dann sind sie vermutlich optisch nur in die Jahre gekommen. Ich bestelle den „Soldiers Home“, einen Mix aus weißen Rum, Limone, Sherry und Riesling. Die Kombination ist gewagt aber fruchtig lecker und maximal exotisch. An die Bar angedockt ergibt sich für die Besucher ein „U“ um das man sitzt, die Oberfläche ist dabei leicht gekühlt um die Drinks und ihre Eiswürfel entsprechend kalt zu halten.
Coa:
Nun erfolgt der Wechsel ins naheliegende Coa! Wow hier ist man angeblich bei der Nummer 1 in Asien zu Gast. Ebenfalls in Soho gelegen, unweit vom Old Man. Ein gewisser Hype besteht hier schon, erstmal draußen anstellen und wenn man reinkommt, nagut, Interieur wird soweit erkennbar nicht ganz so groß geschrieben. Aber was macht dann diesen Laden zur No1, vor allem 3 mal hintereinander? Inhaber und Gründer Jay Khan legt den kompletten Produktfokus auf Agaven-Liquors, um es im Klartext rüberzubringen dem Tequila, also dem bekanntesten Agaven-Liquor überhaupt. Daneben gibt es noch Mezcal, Raicilla oder den Sotol. Neue Kreationen von Ihm sind der Ancho Highball, ein Getränk aus Tequila, gesalzenen Pflaumen, der Ancho Chilli und Guave Saft. Für mich persönlich ist diese Stilrichtung zu avantgardistisch, zu cutting edge und als Traditionalist tendiere ich eher zu klassischen Cocktails. Unter dem Strich ist die Bar natürlich neben den Getränken für ihren Mut bei der Auswahl und die kreative Stilrichtung ausgezeichnet worden und das auch irgendwie zurecht! Mexico geht immer-Well done!
Felix:
Die Bar im Hongkonger Grand Hotel Peninsula bietet eine famose Aussicht, kein Wunder liegt sie doch im 28.Stock der Edelherberge. Sie ist „more trendy“ im Abgleich zu „The Bar at The Peninsula“, welche ich in 2018 besucht habe. Alles ist more sleak, wenig bis kein traditionelles Barumfeld mit seinen sonst so dicken Ledersesseln. Der Ausblick auf Hongkong Central „at Night“ ist beeindruckend und auch ohne Getränk ein Genuss. Die Einrichtung wurde von Philippe Starck designed, einem weltbekannte Innenarchitekten der auch schon wunderschöne Superjachten in Szene gesetzt. Auch hier könnte es durchaus ein guter Drehort für einen James Bond Film sein. Die Wasserhähne im Bad haben ein schwungvolles Design und beim „Pinkeln“ schaut man entspannt in die Häuserschluchten der Stadt. Der Dresscode ist Smart Casual und ein gut gekühlter Drink lässt nicht lange auf sich warten. Die Wahl fällt auf einen Pisco Punch (Sour) mit Limetten Saft, House Champagner Sirup und frischer Ananas. Gehaltvoll fruchtig, erfrischend, sauer und dies passt zur Lebendigkeit und einer gewissen Schwere dieser Stadt, der Hitze, der Hektik und den beeindruckenden Häuserschluchten. Er unterstreicht das Leben mit Höhen und Tiefen und mit all seiner Geschwindigkeit, einfach lecker.
Fazit:
Ich liebe diese Stadt für soviel Qualität und Inspiration. Wohin man geht, überall finden sich vertraute Ecken gepaart mit Innovation. Hongkong bleibt für mich eine meiner Lieblingsstädte, unabhängig wie oft man diese besucht.
Euer Christian