Die Ausgangslage:
Emirates ist mit Abstand eine der weltweit besten Fluglinien. Sie fliegen auf der Langstrecke hauptsächlich mit der Boeing 777 und dem Airbus A 380. Auf dem heutigen Flug wird die A380 eingesetzt, ein famoses Produkt mit 14 First Suiten, 76 Business Class Sesseln und 399 Economy Sitzen. Mehr und mehr Premium Economy wird aktuell implementiert, eine logische Konsequenz da unter Freizeit-Reisenden immer mehr Komfort eingefordert wird. Auf diesem Flug ist dieses Bordprodukt noch nicht vorhanden, freuen darf man sich in Business und First Class auf die Bar im Upper Deck des Riesenfliegers. Ich persönlich bin ein großer Fan der A 380, wie so viele Menschen. Bis weit in die dreißiger Jahre wird man den Superflieger noch sehen und leider wird er heute schon nicht mehr produziert.
Die Emirates First Class:
Wer sich fragt, warum fliegt man First Class auf einem 3 Stunden Flug, der sollte es einfach mal ausprobieren. Alleine die Suite ist ein Erlebnis das Exklusivität mit sich bringt. Viel Privatsphäre durch die schließbaren Türen, hochwertiges Inflight-Catering oder auch die Dusche im Himmel welche Emirates, neben der Airline Etihad, in deren Residence exklusiv hat.
Die Lounge für First- und Business Class in BKK nutzen die Gäste beider Klasse gemeinsam und sie ist von der Experience her schonmal sehr gut. Lounge Bericht EK BKK
Das Boarding verläuft perfekt und on time. In der Maschine, welche aus Dubai kam, warten schon ungefähr 100 Gäste im sogenannten Transit auf ihren Weiterflug.
Before Takeoff:
Als Pre-Takeoff-Drink gibt es wie in der Lounge einen soliden Moet Brut Imperial NV. Eine kleine Minibar zur rechten Seite versorgt, zwar ungekühlt, mit Mineralwasser und ein paar Nüssen. Für diesen Flug und seine in Bangkok zugestiegenen Gäste gibt es keinen PJ (Pyjama/Schlafanzug) oder Kulturbeutel, was irgendwie auch nachvollziehbar ist. Als Aviation Geek übergibt die Stewardess ein Exemplar für den cuisinemaster Blog, es ist eine überarbeitete Version und somit der neue First Class Amenity-Kit. Was darin zusammengestellt worden ist überzeugt von einer hohen Produktqualität. Das Eau de Parfum „BVLGARI OMNIA“ hat einen Literpreis von rund 2300 Euro und kann getrost unter „nice to have“ abgespeichert werden. Die Body- und Facelotion sowie der Lippenbalsam der Edelmarke sind für den on-board Spa gerade gut genug 🙂 , dazu alles schön verpackt im „veganen“-Kulturbeutel, so kann man mal reisen-richtig?
Das Catering:
Innerhalb von knapp 3 Stunden einen vollen Food & Beverage Service abzuliefern, stressend hinzukommend wenn von 14 First Plätzen 9 belegt sind, ist sportlich, zumindest auf dem gehobenen Niveau. Ich starte mit dem klassischen Beluga Caviar Service und einem Glas Dom Perignon Champganger, Jahrgang 2013. Die Fischeeier kommen aus einer Züchtung in Portugal, bestichen durch eine bissfest Körnerstruktur und schmecken angenehm mild salzig. Der nussige Schaumwein, der über den Wolken exklusiv nur bei Emirates serviert wird, bringt mit etwas Säure den entsprechenden geschmacklichen Gegenpart. Genussmenschen kombinieren den Caviar oft mit Creme Fraiche und etwas Zitronensaft. Dazu werden bei Emirates ein klassischer Toast Melba (der look ist etwas industriell) und Blinis serviert.
Der Zwischengang ist ein leckerer Papaya Salat mit Garnelen, in Thailand auch „Som Tam Kung“ genannt. Dieser signalisiert eine gesunde Schärfe, gepaart mit verschiedenen Konsistenzen der grünen Frucht und den Cashewnüsse.
Beim Hauptgang gibt es ebenfalls eine Auswahl von 4 Gängen. Da Fisch immer gut zu Champagner passt, fällt die Wahl auf den Thai Cod, ähnlich dem Gang, welchen ich im Michelin Restaurant Paste in Bangkok genossen habe. Der herrlich grün schimmernde mit Strunk servierte chinesische Kohl ist bissfest und mineralisch im Geschmack. Das ganze wird umrahmt von einem milden Currysud der nicht zu scharf ist, ein Jasmine Reise balanciert begleitent. Zum Fisch fällt die Wein-Wahl auf einen Meursault, 1er Cru Les Charmes von Henri Boillot aus dem Jahr 2015. Emirates unterhält unter anderem in Südfrankreich mehrere Weinkeller, da viele Säfte direkt nach der Abfüllung noch einfach unreif sind. Auch dieser Wein, mit seiner opulenten, buttrigen Note, ist in jungen Jahren eher weniger zu genießen. Diese Liga an Wein mit ihrem hohen Qualitätsniveau braucht Zeit um einen schmackhaften, genussvollen Reifegrad zu erlangen. Mineralisch, ein Hauch von getoasteten Mandeln, Vanille und auch Orangenzesten, finden den Weg über die Nase und den Gaumen.
Sitz/Spa/Bar
Völlig klar ist, dass dieser Sitz über 3-4 Fenster geht, also sich auch in ein komplett flaches Bett verwandeln lässt. Dies ist auf den 3 Stunden sicherlich nicht von Nöten, sie gehen wie im Fluge an einem vorbei. Die Suite bietet die maximale Privatsphäre, egal ob als Schlafstätte oder als Sessel. Wer auf längeren Flügen sich frisch machen möchte, der kann eine der 2 Duschen, ja richtig gelesen, nutzen. Die Bäder sind sehr groß und haben so gar nichts mit einer Flugzeug Toilette zu tun. First Class und A 380 halt, den in keiner anderen Maschine wurde so großzügig designt. Wer ein wenig mit anderen Leuten als den Flugbegleitern ins Gespräch kommen will, der geht einmal bitte an das Ende des Riesenfliegers. Dort befindet sich die Bar und die Lounge. Ein Produkt das man so fast nur im A 380 findet und exklusiv für First- und Business Class Passagiere reserviert ist. Hier werden neben den Getränken aus der Business Class zusätzlich noch einige Cocktails gemixt und kleine Happen für den Appetit zwischendurch gereicht.
Fazit:
Die Emirates (EK) First- und Business Class ist hinlänglich bekannt ein 5 Sterne Weltklasse Produkt. Es bietet neben anderen asiatischen und arabischen Airlines einfach „simply the best“. Da kommen die europäischen Carrier, mit vielleicht der Ausnahme von Air France, nicht wirklich ran. Toller Service, eine gehobene vor Exklusivität nur so prickelnde Upper Class, gepaart mit einem hohen Sicherheitsgefühl, viel mehr geht nicht auf diesem Level.
Preis: 540 Euro via Emirates
#Schnapper
Euer Christian