Willkommen in Manhattan und irgendwie war schon jeder von uns einmal hier. Falls nicht wird es höchste Zeit denn die Stadt (dauer-)boomt gastronomisch in allen Ecken.
Diesmal bin ich unterwegs mit einem Kollegen welcher in Manhattan und seiner Gastronomie sehr gut vertraut ist, „let´s call him Jim“.
Jim rollt seinen Audi von Tiefgarage zu Tiefgarage für mich – zugegeben nicht wirklich was spannendes, aber wenn die Parkgebühren im Bereich eines teueren Parfums sich bewegen, ist es schon ein wenig „cool“ sein Auto immer im „valet parked area“ abzustellen. Da arten 3 Stunden beim Dinner gleich mal in 75 US-Dollar aus.
However, der Hinflug mit Austrian in Business Class ist kulinarisch attraktiv geprägt. Am Ende ist ein wirklicher Hingucker die geschlagene Sahne aus dem Siphon in 10000 Metern Höhe. In einem 1 Liter Gerät befinden sich 16 bar Druck, im Vergleich zu einem Autoreifen „viel Holz“, da dieser nur knapp 3 bar inne hat!
Auf in die Bar! Der aktuelle Megatrend sind Eiswürfel! Daran merkt man schon wie gut es uns dieser Tage geht. Wer will schon satt werden, geschweige wer von uns hat noch Hunger? „Geniesst Du schon oder isst Du noch“? Also besagte Eiswürfel sind in der Top-Barszene gesägt, da niemand einen trüben Würfel will, so erklärt es mir Don von „Cocktail-Kingdom“, der über ein perfektes Netzwerk der absoluten „in-guys“ verfügt. Bei trüben Würfeln wurde das Eis nur einfach eingefroren, auf Grund des Drucks der Kälte werden alle Trübstoffe in die Mitte gepresst, absolut uncool! Auch cool und trend sind „homemade“ Eiswürfel. Hierbei wird Eisen mit einer z.B. runden Mulde erwärmt und ein eckiger Eiswürfel zu einem runden gemacht. Der Druck der von oben auf dem Würfel liegt, gepaart mit der Wärme, lassen diesen schmelzen und formen einen runden Eisball, welcher dann widerrum „cool“ aussieht. Bei Cocktail Preisen von 18 – 85 US Dollar, ist ein wenig „style“ auch völlig ok! Ich treffe Leo Robitschek der in der Bar des super angesagten Restaurants „Nomad“ der die drinks „auflegt“. Mir schmeckt der Rapid Infusion flavoured strawberry-gin cocktail mit perfekten Eiswürfel ausgezeichnet. Der Joe Danger, mit coffee infused Noilly Prat ist auch ein Stück, der ca.2000 km südlich liegenden Karibik, Exotik und Kreativität pur! Rapid Infusion ist ein neues Produkt der Firma iSi in Wien, hierbei wird mit Hilfe von N2O unter Druck der Geschmack der Kaffeebohnen innerhalb von Minuten in den Liquor abgegeben, in dem Fall Noilly Prat. Das dazu gereichte Tartar von der Jakobsmuscheln „ceviche“ style, repräsentiert den aktuellen Trend zur peruvian cuisine und schmeckt durch die gute Balance von Säure und Koriander, neben dem Naturgeschmack der Muscheln einfach nur köstlich!
https://www.thenomadhotel.com/
Zum wirklichen Dinner geht es in das Restaurant des Nomad. Wow! Cuisine a la bonheur, soft&slow gegarte Bio-Eier mit Hollandaise Espuma, Quinoa, Spargel und Parmesan. Oder mal „ganz simple“ tolles wachsweiches sous-vide Lamm mit Schafsmilch und Kreuzkümmel in einer Perfektion den Besuch nach NY lohnenswert machen. Aber es ist noch nicht „vorbei“, da die Anschlusstage noch viel Programm bieten, zum Beispiel ein lunch bei „eataly“, einem etwas ungewöhnlichen Konzept, bei dem es auch alle Produkte in brutaler Frische zu kaufen gibt. Das Umfeld ist mehr casual, verfügt über mehrere Restaurant-Konzepte egal ob frischer Fisch, Beef oder selbst gebrautes Bier. Hier lässt sich mit Oliven, Ciabatta und gutem Wein ausaushalten, solange man auf Hauptgang wartet. Die Dachterrasse des „La Birreria“ ist zugegeben bei sommerlichen Temperaturen nicht mein absoluter Favorit, dafür entschädigt die Qualität des Essens und der aufmerksame Service sowie die gute Gesellschaft.
Der späte Nachmittag beginnt in der Monkeybar, mh, ok, nicht ganz so „creative“ wie ein Nomad oder Dave Arnold, aber die New Yorker scheinen einen guten Cocktail zur etwas vorgezogenen Stunde nicht abgeneigt zu sein und so befinden wir zwischen Bankern und „some early party-girls“. Der „bourbon smash“ schmeckt on ice nach edlem rauchigen Whiskey, gepaart mit Zitrone und etwas Minze – unabhängig davon ob die Grundlage fehlt oder nicht. 2.Cocktail des frühen Abends ist ein „Beijing Peach“ mit Geschmacksnoten von Jasmin Tee und Vodka. Hier wird noch die traditionelle Technik von „aufbrühen“ des Tees verwendet, welcher dann widerrum sein Einsatzgebiet mit Vodka findet – sehr lecker!
Der Magen braucht nach 2 drinks aber mal ein wenig Grundlage. Es geht in ein französisches Restaurant, nicht unweit des Central Parks in bester Lage liegt das „Georgette“. Die gleichnamige Gründerin Madame Georgette, welche früher die Marketing Direktorin von Starchef Daniel Boulud’s war und Ihr kulinarisch fokussierten Chef Chad Brauze heißen uns persönlich herzlich willkommen. Der Duft von am Spieß gebratenen Hähnchen, lässt das Wasser schon im Munde zusammenlaufen, Kinderheitserinnerungen werden wach mit Gedanken an das „Schlaraffenland“. Die Rotisserie bedient sein Gäste, welche mit einer guten Bar am Eingang ausgestattet ist, mit „free-range“ Geflügel der Extraklasse aus Pennsylvania. Alle dazu gereichten Beilagen entsprechen dem eines Chefstables! Knackiger Spargel, schaumige Hollandaise, saftiges US-Prime Rib Beef, leckere Kartoffeln, kross gebraten in Schale und Blattsalate welche von dem weit entfernt sind, was heute doch unter „fast casual“ oder in Kantinen versteht, einfach Spass bei Produktqualität und Genuss pur! Zugegeben auch zu einem mehrfachen an Preis, dafür keine Kompromisse!
New York „ohne Worte“ einfach die beste und wenn nicht trendigste Stadt in Sachen Food in der Welt. Wer kann da noch einem das Wasser reichen, vielleicht London? Tokio?Paris? Dann ist aber auch schon Schluss und wir sollten ab und an mal hinreisen, da dies inspirierende Eindrücke bringt und kulinarische Genüsse, egal ob 5 Star, ein „geiler“ Burger, Foodtruck oder hot dog am Straßenrand.
In meinem nächsten Bericht werde ich von Eindrücken aus Hoh Chin Minh City und Shanghai berichten.
Keep the culinary spirit up!
Euer Christian