Wenn man „nur 1 Woche“ in Namibia hat, wird es sportlich. Das Land ist ungefähr 2.5 mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und es leben je nach Angabe zwischen 1,8 – 2,5 Millionen Menschen hier. Ein Stop auf dem Weg in den Etosha National Park ist die Kifaru Lodge.
Die letzten Meter dorthin sind nach einigen Regenfällen doch recht herausfordernd. Tiefe schlammige Fützen die ohne einen 4×4 Antrieb nicht zu bewerkstelligen wäre. Einmal ist es dann fast soweit und der Schlamm hat das Fahrzeug fest im Griff dass Auto ist nicht mehr zu lenken und schiebt sich direkt in die Bäume. Irgendwie ist es fast nicht erklärlich wie es wieder aus dem „Mud“ geht, aber es klappt. Das sind dann in Summe 25 Kilometer Buckel- und Schlammpiste, bevor man in dieser herrlichen Herberge ankommt.
Wer so isoliert ein Hotel und Camp betreibt ist definitiv ein Entrepreneur! Wie kann man mit diesen Parametern, von keinem guten Zufahrtsweg bis zu generellen Themen wie Müll- und Wasserentsorgung, kommerziell eine Herberge planen und in den Bush setzen? RESPEKT.
Was der Urlauber dann hier geboten bekommt ist RUHE und NATUR pur! Services können einfach nicht den Standard eines Marine Hotels in Hermanus haben. Warum? Neben den erwähnten Themen stellt sich die Frage der Personalbeschaffung-wer kommt hierher um zu Arbeiten und für wie lange?
Was ich sagen will, neben ein wenig Geduld die in Afrika sowieso von Nöten ist, hilft es auch gewisse Abstriche zu akzeptieren, falls mal das Heißwasser nicht gleich läuft.
Der Empfang selbst ist maximal freundlich, alle Details sind schnell aufgenommen. Ein Erfrischungstuch ist der erste Moment noch einer stressigen Anreise um zu entspannen. Die gebuchte Zimmerkategorie erreicht man durch einen kurzen Fussweg und erstmal im Chalet angekommen, ist der Ausblick einfach nur Weltklasse! Eine ca.10 QM große Terrassenfläche direkt über dem saftig grünen Bush gebaut, mit einem unverbaubaren Blick über die Hügel dieser eindrucksvollen Landschaft.
Das Badezimmer verfügt über eine „open-air“ Dusche, eine Badewanne, ausreichend Sitzgelegenheiten für jede Gemütslage, den obligatorischen Safe (den man hier draußen vermutlich niemals brauchen wird 🙂 ) und die Minibar für ein gekühltes Windhoek Lager Bier. Die Aircondition ist etwas schwach in ihrer Leistung und erinnert dann doch eher an einen Ventilator. Da Mücken mitten in der Wildnis immer ein Thema sind, ist das Moskitonetz und der generelle Schutz gegen diese kleinen Tyrannen sehr gut. Für Körper und Geist ist eine Tee-Selektion als auch diverse Plegeprodukte im Angebot.
Da es hier draußen, außer man würde jagen gehen und dann wäre da ja noch die Zubereitung, keinerlei gastronomische Einrichtungen gibt, ist im Übernachtungspreis Frühstück und Abendessen inklusive. Am ersten Abend schmeckt der eingeflogene Lachs mit einer pikanten Kruste sehr gut, ob es dazu Kartoffelgratin sein muss ist eine andere Frage. Nämlich die des Geschmacks 🙂
Die Ecke südlich vom Etosha Park ist bekannt für seine Rhino´s, also die Nashörner. Hierzu werden täglich einige Ausfahrten von der Lodge angeboten, eine Garantie diese zu sehen gibt es dann natürlich nicht.
Um zu relaxen und das Panorama zu genießen bietet sich die Terrasse am Pool an. Ein direkt davor liegendes Wasserloch zieht Antilopen oder sogar die Rhinos an, zugegeben gehört etwas Glück dazu.
Fazit:
Welch eine Location. Kilometer lange Ausichten ohne Störung. Geräusche der Tierwelt die man nur hier erleben kann, in einer regelrechten Isolation mit guten bis sehr guten Standards. Es ist aber zugegeben eine „once in a lifetime“ Reise und für alle die diese Abgeschiedenheit lieben, eine Empfehlung!
Euer Christian