Frankfurt hat sich über die letzten 30 Jahre zu einer attraktiven Metropole gemausert, zugegeben mit einer guten Portion „Dörflichkeit“, aber gerade das macht es ja so „charmy“. Frankfurt am Main ist zudem ein bedeutender Finanzplatz und Sitz der Europäischen Zentralbank. Im ehemaligen Wohnhaus Johann Wolfgang von Goethes, der hier auch geboren wurde, befindet sich heute ein Museum über den berühmten deutschen Dichter und Schriftsteller. Wie große Teile der übrigen Stadt wurde auch das Gebäude im 2. Weltkrieg beschädigt und später wieder aufgebaut. Auf dem Römerberg in der restaurierten Altstadt findet jedes Jahr der Weihnachtsmarkt statt. So ist es zumindest im Internet nachzulesen. Dem kann ich nur zustimmen. Uns bringt die Konfirmation meiner Nichte in die Stadt. Es geht, wie nicht anders zu erwarten in die Kirche, aber viel wichtiger mit der Brille eines Kochs, geht es in ein gutes Restaurant. Der Bornheimer Ratskeller wartet mit super regionaler Küche auf, so dürfen die Eier in grüner Soße nicht fehlen oder das Spargelragout mit gebratenen Saibling. Die hausgemachten Wurstspezialitäten landen auf einer Vorspeisenplatte und das dazu gereichte Sauerteigbrot ist ebenfalls hier gebacken worden. Im Hauptgang gibt es eine schöne Auswahl von Königsberger Klopsen vom Bio-Kalb oder das Langener Wildragout mit Cassissoße. So gut auch die Speisen hier schmecken, so miserabel ist leider das timing und die Servicegeschwindigkeit. 1 Stunde auf eine Suppe warten geht leider gar nicht, schlicht und einfach! Das dies eher an der Küchencrew liegt ist auch klar, insgesamt trübt dies doch sehr den Familien-Event, schade!
Am Vortag im Rheingau angekommen bei allerbesten Frühlingswetter, lässt es sich gediegen auf Rhein-Main einstimmen. Die Fahrt aus Düsseldorf via Eifel und Hunsrück ist mit 2,25 Stunden kurzweilig. Diesmal ist das Hotel Schwan in der Rheinallee 5 in Oestrich Winkel die Herberge unserer Wahl. Das überarbeitete Hotel direkt am Fluss besticht durch seine Historie, hier wird schon seit 1628 genächtigt. Einen guten Riesling gibt es auch auf der Terrasse, allerdings sind die Weinprobierstände direkt auf den grünen Wiesen am Rhein, um einiges attraktiver. Der Riesling hier besticht durch seine Charakteristik, die geprägt ist von dem Schutz der Wälder im Norden und der Berge im Taunus, welche vor übermäßigen Frost und kalten Winden schützen. Durch die Wärme- und Wasserspeicher erfährt die Region ein ganz besonderes Mikroklima, dass die Grundlage ist für grandiose Weine. Manche sagen auch das der Rheingau die Wiege des Rieslings ist-na dann-wir kommen immer wieder gern. Zum Mittagessen besuchen wir den Winzerkeller im rheinhessischen Ingelheim, einer historischen Einrichtung, die vor ein paar Jahren modernisiert wurde. Im Keller kann man aktuell alte Holzfässer bestaunen, die noch mit einem gewissen Design geprägt wurden, so zum Beispiel im Jahr 1972 mit den Olympia-Ringen. Die Essensqualität ist sehr gut, egal ob Bratwürste mit Kartoffelsalat oder meinem Rumpsteak mit Kräutersaitlingen und Süßkartoffelpüree. Weine gibt es selbstverständlich auch, der Löwenanteil kommt natürlich aus Ingelheim, wer hätte es auch anders geglaubt!?
Nach 36 Stunden in Rhein-Main geht es wieder zurück nach Düsseldorf. Immer wieder schön nostalgisch und entschleunigt die alte Welt in Ansätzen zu erleben, wie zum Beispiel mit der Fähre das Wasser zu überqueren oder zwischen alten Fachwerkhäusern zu sitzen, in Reichweite natürlich Papa Rhein.
Keep on travelling!
Euer Christian