Startpunkt Jahresurlaub:
Reisen macht fast immer Spaß! Diesmal ist das Motto zur Weihnachtszeit good vibes only. Erweitern könnte man das Ganze noch um „strictly sunshine“. Gesagt getan, mit Swiss (LX) geht es via Zuerich (ZRH) nach Florida. Nach 2 Nächten in Miami führt der Weg in die Karibik, Sint Maarten.
Düsseldorf – Frankfurt:
Abflüge um 6:40 sind….darüber braucht man eigentlich kein Wort verlieren. Grauslig früh! Der Zubringer mit Eurowings an das Swiss Drehkreuz ist kurzweilig. Der Besuch in der Senator Lounge vorab ist der gewohnt solide und angenehme Auftakt. Ab 2026 ist damit allerdings Schluss! Grund hierfür ist, dass es keine wirklich seriöse Möglichkeit gibt diesen wieder zu erfliegen. Aus dem Hobby allein heraus ist dieser Status es nicht mehr wert. Die Leistungen sind in den letzten Jahren gesunken, gleichzeitig ist das Produkt förmlich in die Knie gegangen. Vielleicht ändert sich das auch mal wieder und man macht sich erneut darüber schlau.
In Zürich gelandet Beträgt die Umsteigezeit 2 Stunden. Dies ist völlig ausreichend für den Transfer zum Terminal E, der unterirdisch per Bahn stattfindet. Hier geht es ebenfalls in die vielleicht beeindruckenste Senator Lounge, welche von der Swiss betrieben wird. Unzählige Whiskey´s aus aller Welt sind für die Uhrzeit allerdings ein Angebot das diesmal ausgelassen wird. Das weitere F&B Angebot ist in gewisser Weise Standard, die Produktqualiäten sind ok, aber die Aussicht, das Mobiliar und auch die Bar machen diese Einrichtung vielleicht zur besten Sen Lounge around the world. (RTW)
Der Flug nach Miami ist mit 10 Stunden in einem soliden Business Class-Produkt durchaus angenehm. Der Airbus A 330 von Swiss ist allerdings schon länger als 15 Jahre im Betrieb und das merkt man dem Interior auch an. Wenn man mit der Schweizer National Airline in Business oder First Class reist, ist die Erwartungshaltung entsprechend. Leider muss man feststellen das es mit der Zugehörigkeit zum Lufthansa Konzern in Sachen Produktqualität nicht der Steigflug, sondern eher das Mittelmaß ist. Die Crew ist so einigermaßen motiviert, der Champagner welcher zu früh auf einem Tablett eingeschenkt wurde bevor die Gäste den Flieger betreten, wird lauwarm serviert. Noch vor dem Start wird das Menü überreicht, es stehen gebeizter Saibling mit Kalamansi-Gel, ein Omelette mit gewürzter Mayonnaise, Barbecue Sauce und größetem Sesam, sowie Saisonsalate mit einem französischen Dressing zur Wahl. Bei den Hauptgängen fällt die Wahl auf den Schweizer Alpen Eggé auf Bohnencassoulet mit Wildkräutersalat. Alternativ wird ein geschmortes Rindfleisch in Rotweinsoße oder auch eine gegrillte Hühnchenbrust mit Thymian Jus mit Spinat Rollgerste und Ofenwurzelgemüse angeboten. Ein süßer Abschluss darf natürlich auch nicht fehlen und so gibt es zur Auswahl einen Schweizer Käse mit Birnenbrot oder die Haselnussschnitte mit karamellisierten weißen Schokoladenmus und marinierten Zwetschgen. In Summe ist das kulinarische Angebot solide, der Service durchwachsen und meiner Meinung nach zu wenig präsent. Sie sind zu sehr darauf fokussiert, anstatt mit Qualität, Detail und Einsatz das Premium-Produkt umzusetzen, es mit einer gewissen Routine zu erledigen. Woran lässt sich das festmachen? Für einen Tee muss mehrfach nachgefragt werden oder es sind etwaige Ausreden bei der Snackbestellung. Diese sind angeblich noch an einem anderen Lagerort im hinteren Flugzeug und auch nach 90 Minuten noch nicht serviert. Somit lässt sich dann doch eine reduzierte Wertschätzung erkennen die nicht zum Image der Swiss passt. Wenn sich dann noch die Purserin für die Kollegen entschuldigt, ist dies ein umissverständliches Zeichen dafür, dass am heutigen Tag ein wenig die Homogenität fehlt.
Der Sitz ist mit ungefähr 15 Jahren, einem kleinen Bildschirm mächtig in die Jahre gekommen, das Entertainment Angebot über klassische- bis up to date Filme aus dem fernen Hollywood ist in Ordnung.
Der zu später Stund gereichte Snack „Couscous mit Mango, Edamame-Bohnen und Granatapfel“, verläuft sich ohne die Riesencrevetten an meinen Platz. Auf die Rückfrage warum diese fehlen wird dem Gast entgegnet, dass es schnell serviert wurde und keine Zeit war diese entsprechend aufzuheizen. Eine wirklich bescheidene Kommunikation, ja die (erneute) Nachfrage war mit der Bitte verbunden dies zügig zu bringen, von einem downgrade des Produktes war aber gänzlich keine Rede.
Und so neigt sich LX 66 nach knapp 10 Flugstunden dem Ende, landet sicher in Miami. Es ist nur schade das bei der Passkontrolle wieder sehr viel Zeit, 1.5 Stunden verraucht, um die Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu starten.
Fazit:
Durchwachsenes Business Class Produkt, welches man so eigentlich nicht bezahlen will. Gut der Transport war sicher und verhältnismässig komfortabel, die F&B Leistung im Abgleich zum Beispiel mit Qatar Airways eher aus der Region untere Mittelklasse, immer im Bewusstsein das es sich hier um ein Luxusproblem handelt.
Euer Christian