So, es kann ja nicht immer nur lecker sein und vor Kulinarik nur so sprudeln! Wer nach Bad Bertrich fährt, einem beschaulichen Dorf in der Eifel, der kommt oft um eine Kur zu machen oder in die Therme zu gehen. In meinem speziellen Fall ist es eine Fastenkur nach Buchinger. Die Anreise passiert entweder mit dem Auto oder mit der Deutschen Bahn. Von Düsseldorf nach Koblenz, dann weiter mit der Regionalbahn nach Bullay an der Mosel und für die letzten 12km braucht es ein Taxi, so schauts aus. Wie definiert sich diese Kur, die nach einem deutschen Arzt, namens Otto Buchinger benannt wurde? Alles fängt mit der Entschlackung an, wie könnte es anders sein, übernimmt das ein übel schmeckendes Glas voll mit Glaubersalz. Zur Neutralisierung empfiehlt sich anschließend ein wenig Apfelsaft. Da muss dann auch mal ein cuisinemaster durch, eine nicht ganz alltägliche Erfahrung, dass kann ich hier bestätigen. Wenn sich dann unser bis zu 7 Meter lange Darm entleert hat, lässt es sich viel besser Fasten, da kein ständiges Hungergefühl aufkommt. Von nun an heißt es Wasser, Tee oder auch mal eine Brühe trinken. Eines darf ich feststellen, nach 72 Stunden kann man eigentlich kein Wasser mehr sehen! Es ist auch kein Wunder bei 3-5 Litern pro Tag, aber es „muss rein“, da man sonst dehydriert.
Was bietet dieses schmucke Eifeldorf noch? Nun es gibt für ein wenig Wellness in Form der modernen Vulkan-Therme und wie mag es anders sein, bei schönen 32 Grad Wassertemperatur aus der Deutschlandweit einzigen Glaubersalz-Quelle, ist relaxen angesagt. Die schöne Umgebung lädt zum Spaziergang ein und im Ort selbst kommen auf 500 Einwohner 1500 Betten. Diese findet man in Kliniken als auch in Hotels mit angeschlossenen Restaurants. Speisen kann man sicherlich auch gut, nur das steht diesmal nicht auf der Liste. Mein Bett steht im Quellenhof, eine Immobilie die ein ehemaliges Kloster war und diese Vergangenheit passt perfekt auch zur Enthaltsamkeit. Der Hof, in dem Euch der Fastenleiter und Hotelier Mike Müllers auskunftsfreudig empfängt, bietet solide Zimmer, eine Fastenlounge mit einem großen Flachbildschirm, was in WM Zeiten ein schöner Aspekt ist. Bei einer Fastenkur braucht es auch nicht wirklich viel halligalli, es ist die Besinnung auf sich, seine Organe, ja seinen Körper. Nicht zu unterschätzen ist, wer einen rapiden Gewichtsverlust anstrebt, ist mit Buchinger ebenfalls auf einem guten Weg. Das macht natürlich nur Sinn, wenn im Anschluss nicht wieder das gewohnte Essverhalten an den Tag gelegt wird. Auch eine Empfehlung ist, in der Woche vor dem Fasten, einen Essensgang runterzuschalten. Vor 18:00 Uhr Essen, kein Alkohol mehr, Coffein weglassen und schwerverdauliche Lebensmittel vermeiden.
Fazit: Auch wenn es sicherlich kein Genuss im eigentlichen Sinne ist, eine jährliche Fastenkur oder auch nur alle paar Jahre, hat seine Berechtigung. Entgiften, seinen Organen einen Verschnaufpause geben, vor dem großen Schlemmen zum Weihnachtsfest, ist allemal ein sinnvoller Zwischenstopp. Auch die Lokalität ist empfehlenswert, do try and feel inspired,
Euer Christian