Wochenenden lassen sich bekanntlich vortrefflich nutzen für Ausflüge. Zugegeben 650 km Autofahren in 2 Tagen klingt nicht nach Erholung, allerdings ist das Ziel schon die Fahrt wert. Im Mini-Cooper geht es via der A 61 Richtung Süden. Nach 2.5 Stunden ist man in der Rotweinstadt Ingelheim, diesmal allerdings auf einen Kaffee, weniger der vollmundigen Rotweine wegen. Apropos, für einem Abstecher zum Weingut Hamm reicht es dann noch doch. Diesmal landet Rose im Kofferraum, fruchtig, trocken und lecker, für gerade mal um die 5 Euro! Zudem liegt das Gut idyllisch an der Burgkirche und dahinter erstrecken sich die Weinberge, wie könnte es anders sein, die des Burgberges. Dies ist nicht nur zum Ingelheimer Rotweinfest einen Abstecher wert!
Nach der anschließenden Coffee-Session sind es nur noch knapp 45 Minuten in das entlegene schöne Weinörtchen Bockenheim. Nicht zu verwechseln mit dem Ortsteil in Frankfurt am Main, wir sind in der Pfalz. Dort erlebt man neben guter Gastronomie in der gleichnamigen Weinstube auch Kultur mit Historie. After Work Sessions in der Weinlaube, Frühshoppen oder auch die Pfälzer Mundart, sind gewachsene kulturelle Eigenschaften, welche nicht mehr wegzudenken sind, neben dem Rebensaft versteht sich :).
Die ortsansässige Weinstube von Inhaber Daniel Hinz serviert lokale Größen wie den Saumagen, aber auch zeitgemäße Gerichte von Burger bis mediterranen Brotsalat. Wer in der Pfalz einmal schlecht gegessen hat, möge sich bitte melden, für mich nur bedingt vorstellbar. Die Weine haben, ich glaube man darf es fast nicht laut sagen, mit dem „mehr“ an Sonne noch gewonnen, alles in allem noch volumenhaltiger, exotischer und mit einer gut und fein balancierten Säure, die ja gerade im Sommer so wichtig ist. Herberge ist die Pension Petry, in der man mal für eine Nacht sicherlich gut untergebracht ist, mehr muss es dann aber nicht sein.
Tags drauf, wie kann man es auch anders vermuten, ein Abstecher nach Deidesheim. Hier war ich mittlerweile mindestens genauso oft wie Helmut Kohl, der Ex-Bundeskanzler, möge er in Frieden ruhen-RIP. Ein Spaziergang durch den Ort, ein zünftiges Lunch im gleichnamigen Hof, bei Matjes und Rinderkraftbrühe, runden ein richtig schönes Wochenende ab. Wer übrigens mal die Luft der großen weiten Welt riechen möchte, geht hier auf Toilette! Auf dem Weg dorthin hängen an der Wand weltberühmte Persönlichkeiten als Bild, die ebenfalls zu Gast waren.
Die Rückfahrt durch Teile von Rheinhessen, dem Hunsrück und der Eifel an den Niederrhein ist kurzweilig und entspannt.
Mein Fazit: Auch wenn man anschließend 650 Kilometer auf der Uhr hat, bei passenden qualitativen Content ist es dies maximal wert-Danke an den Sommer 2022 und meine gute Begleitung!
Euer Christian