Die Ausgangslage:
Ein Meilenticket gebucht via Asia Miles dem Meilenprogramm von Cathay Pacific. Kosten 25.000 Flugmeilen, was ungefähr einem Ratio von 31.000 American Express Membership Rewards entspricht. Hinzu kommen noch 90 Euro Steuern und Gebühren und schon ist der knapp 6 Stunden Flug nach Delhi gebucht.
Das Boarding und der erste Eindruck:
Von der Pier Lounge sind es gerade einmal 3 Minuten zum Abfluggate, dort ist alles sehr geordnet und nach dem Start zum Boarding verläuft es auch entsprechend flüssig und der Reihe nach ab. Was heißt eigentlich der Reihe nach? Ein Flugzeug wird immer nach Prioritäten und Klassen bestiegen. Zuerst kommen in der Regel Familien mit Kindern und älteren Menschen. Als nächstes sind es die hochrangigen Statusinhaber, die unabhängig von der Klasse nun das Privileg haben zu boarden, neben den First und Business Class Passagieren. Da es auf diesem Flug keine First gibt, allerdings sind die Sitze hierfür vorhanden, habe ich mich beim checkin-in für einen dieser erkundigt und den Fensterplatz 2k bekommen. Trotzdem schaue ich mir das kleine Compartment der Business Class direkt hinter den First Sitzen an, bei dem die Sitze im 1-2-1 angeordnet sind. Auch dieses Produkt das seit Jahren fliegt ist Weltklasse, bieten viel privaten Raum, einen ausreichend großen Bildschirm und lassen sich in ein komplett flaches Bett verwandeln, ideal für Langstreckenflüge mit Niveau.
Der Sitz:
Wenn man in 2k sitzt ist schonmal so einiges richtig gelaufen. Der First Class von Cathay Pacific welche schon vor Jahrzehnten geplant wurde, hat einiges richtig gemacht im Abgleich mit den nun kommenden „Gamechangern“. Um genau zu sein geht es hierbei um die aktuelle Richtung der 1-1-1 Anordnung. Bei Lufthansa, Thai oder auch Swiss findet man auch in First immer eine 1-2-1 Bestuhlung in First. Die nächstes Jahr neu auf den Markt kommende Japan Airlines First Class wird ebenfalls eine 1-1-1 werden. So hat auch Lufthansa gerade seine neue Allegris Kabine vorgestellt und man hat sich ebenfalls für eine 3er Reihe entscheiden. Bei Cathay hat man das schon zu Beginn der 2000er so gestaltet, es gibt auch der Kabine noch mehr Raum, persönlichen Platz und dadurch das es keine Overhead-Handgepäcks-Fächer gibt, ist die Kabine wirklich ein Genuss, auch wenn es keine Suiten sind die sich vollständig schließen lassen.
Der Empfang an Bord und das Food & Beverage Programm:
Die Crew empfängt mich maximal persönlich und gut gelaunt. Die Purserin ist aus Japan und begrüßt persönlich am Sitz. Als Aperitif perlt der Non-Vintage Thienot Champagner brilliant und klar im Glas. Genauso wie das Mineralwasser, aber selbstverständlich nicht so neutral. Die Gopro hängt startklar am Fenster, der Blick geht in Richtung Vorfeld Action, welche bei jedem Aviation Fan das Herz höher schlagen lässt. Als die Reiseflughöhe erreicht ist, entscheide ich mich für die Garnelen mit Gemüse-Salat, die schön angerichtet auf einem kleinen Teller serviert werden. Allerdings enttäuscht der Geschmack, er erinnert eher an einen touch Spülmittel, entsprechend geht der Großteil hiervon zurück. Das indische Lammcurry mit Naan Brot weiß auch nicht so wirklich zu überzeugen-leider. Die Konsistenz ist noch zu hart gekocht, eher etwas zäh, die dazu servierten Okraschoten könnten ein wenig mehr Gewürz vertragen, der Reis ist aber locker leicht und körnig, nicht verklebt. Als Dessert fällt die Entscheidung auf eine kleine Käseauswahl und einen sehr guten australischen Cabernet Sauvignon, Jahrgang 2016 vom Weingut Vasse Felix. Beerige Aromen, tief dunkel Farbe, etwas an Tanninen passt dieser perfekt als gelungener Abschluss.
Fazit:
Aus kulinarischer und genereller Produkt Sicht ist Cathay nach Covid-19 auf dem Weg wieder eine 5 Sterne Airline zu werden, die sie immer war. Kleine Abzüge gibt es für den Geschmack der Speisen an Bord, da muss mehr kommen! Der Sitz, die Crew, dass Internet über den Wolken und auch beim Thema Sicherheit, bewegt man sich auf Weltklasse Niveau – vielen Dank für einen solch gelungen Meilenflug.
Euer Christian