Ausgangslage:
Ich folge einer Einladung nach Kitzbühel, ein Event im Kempinski, das Tirol. Die Gruppe ist für ihre 5 Sterne Häuser bekannt, leidet aber auch unter Personalmangel und dem somit unausweilichen Qualitätsverlust.
Die Ankunft und das Zimmer:
Der großzügige Außenbereich bietet auch zu geschäftigen Zeiten viel Platz um das Auto in Ruhe zu Parken. Zudem steht eine Tiefgarage zur Verfügung, von wo es unmittelbar zur Rezeption geht. Diese ist mit 3-4 Mitarbeitern besetzt, der Empfang ist freundlich und effekiv. Per Fahrstuhl geht es in den 3.Stock, die Aussicht auf die grünen, hügeligen Wiesen mit ihren weidenden Kühen wirkt entspannend. Das Zimmer ist in roter Farbe gehalten, besonders der Teppichboden strahlt das aus. Ich würde in der heutigen Zeit einen Holzboden bevorzugen, dies passt auch ohnehin in diese schöne Umgebung. Eine Badewanne, eine Regendsuche, exklusive Bad- und Toilettenartikel von Salvatore Ferragamo runden den guten Auftritt ab.
Der Kempsinski „The Spa“:
Was für ein großzügig gehaltener Erholungsbereich mit 3600 Quadratmetern, dass lässt sich sehen! Ein Schwimmbecken mit einem 20 Meter langen Außenbereich, eine gute Auswahl an Liegen und viele schöne kleine Rückzugsorte, sind die Grundlage für Ruhe und Geborgenheit. Der Blick schweift dabei immer wieder in die wunderschöne Bergwelt hinaus, es sei denn man sitzt in einer der 4 Saunen:
- Biosauna
- Finnische Sauna
- 90° Lava-Sauna
- Hildegard von Bingen-Dampfbad
Für alle Besucher stehen zudem ausreichend Handtücher, Slipper, Duschhauben und Badeutensilien parat. Für dejenigen welche, wenn zu gut besuchten Zeiten hier entspannter Trubel herrscht, lassen sich sogenannte „Private Spa Suiten“ anmieten, welche auch über den obligatorischen Whirlpool, das Dampfbad und die Sauna exklusiv für sich haben. 60 Minuten kosten allerdings 120 Euro, dies beinhaltet keine Behandlung oder die Flasche Champagner – Exklusivität hat halt ihren Preis, wie es immer so ist. Die Therapeuten und Mitarbeiter des Spas bieten zudem eine Auswahl an Anwendung an, von Kosmetik bis zur Massage. Auch in Sachen Kids wurde umfänglich ein 160 qm großer Club eingerichtet, wo die Kinder professionell betreut werden können, wenn die Eltern mal ein wenig Ruhe suchen.
Wer davor oder danach noch den Workout braucht, findet in der angrenzenden Gym passende Geräte, um diverse Muskelpartien zu trainieren.
Ausflüge:
Eine schöne Wanderung am Jochberg führt zu den Sintersbacher Wasserfällen, welche mit 165 m Fallhöhe zu den höchsten im Alpenraum gehören. Mit aktuell noch 57 Liften und über 230 Kilometer Pisten, bietet die Region natürlich beste Voraussetzungen für die Skifahrer oder Snowboarder. Und wer das noch werden möchte findet in der Skischule „Snow Academy“ erfahrene Leherer, welche einem den Sport näher bringen.
Food & Beverage:
Das Frühstück bekommt schonmal vorab ein Sonderlob! Die Crew ist fantastisch eingespielt, die Auswahl ist sensationell, viel regionale Produkte aus dem so kulinarischen Tirol, der Service am Tisch ist stets präsent und man fühlt sich rundum wohl. Warme Eierspeisen werden vom a la carte Menu zubereitet und beinhalten die auch so beliebten Eggs Benedict. Am Bufett holt man sich frischen Obstsalat, genießt eine Auswahl von an die 20 verschiedenen Brot- und Backwarenartikeln, läuft am leckeren Aufschnitt, geräucherten Lachs vorbei und genießt ein kühles Glas Sekt.
Die Bar findet auch hohen Anklang, hier ist allerdings die Aufmerksamkeit für einen einzelnen Gast am Nachmittag noch ausbaufähig. Über die Cocktail Qualität kann ich diesmal nicht berichten, zur Cocktailstunde war ich nicht mehr an Deck!
Etwas nachdenklich stimmt allerdings der Bankett Abend. Hier läuft wenig wirklich gut, die Kellner sind nicht organisiert, das Bufett komplett falsch aufgebaut, bei an die 230 Gästen, gibt es nur eine Schneidestation, der Getränkeservice ist komplett im Blindflug, dass Essen überzeugt leider auch nicht. Insgesamt viel zu wenig für eine 5 Sterne Herberge die den prestigereichen Namen Kempinski trägt, sehr schade!
Wer allerdings alleine anreist und zu keiner Gesellschaft gehört, der wählt zwischen dem Restaurant Sra Bua, dass mit einer panasiatischen Küche aufwartet. In den Fondue Stuben geht es etwas rustikalier aber nichtsdestotrotz gemütlich zu. Im Restaurant Steinberg findet die Tiroler Küche seine 4 Wände und die Freunde von regionalen Einflüssen werden hier glücklich.
Fazit:
Kempinski „das Tirol“ war nicht zum ersten mal die Herberge der Wahl. Insgesamt war es der 3. oder 4. Aufenthalt, aber Covid hat auch diesem Betrieb erheblich zugesetzt. Gutes Personal ist weiter so schwierig zu finden wie ein Goldnugget in der Wüste Gobi. Rezeption, Frühstückscrew sind wirklich sehr gut unterwegs. Der Abend war eine Katastrophe und hinterlässt einen schlechten Eindruck, der leider in die anderen Bereiche abfärbt. Trotzdem würde ich dem Haus gern wieder einen Besuch abstatten, schließlich hat jeder mal eine ausbaufähige Tagesform, richtig?
Euer Christian