Die Faszination der Südsee liegt seit jeher in ihrer Abgelegenheit. Was soweit liegt, kann zumindest textlich näher heranrücken, nach 4 Flugstunden von Auckland in Neuseeland. Allein das Wort Südsee ist schon wie Musik in den Ohren, welche eine entlegene Region, mit minimalen 20 Stunden Anreise aus der europäischen Brille. Einige Destination in den Weiten des Pazifiks werden auch über Los Angeles angeflogen. Einzig die Osterinseln sind nur von Südamerika und mit saisonalen Flügen aus Tahiti erreichbar. Mit Air New Zealand, als Partner der Star Alliance, findet man vielleicht den stärksten lokalen Vertreter, neben Air Fidji. Rarotonga hat immer noch den Charme der vielleicht grünsten Insel der gesamten Südsee. Eine Ringstraße führt einmal rund, nach ca.45 Minuten ist man wieder an seinem Ausganspunkt. Dabei kann es durchaus passieren, dass der eine oder andere Straßenköter einem in die Quere kommt. Das Problem wird nun auch von offizieller Seite angegangen, da diese wilden Hunde durchaus den Ruf haben, auch mal Touristen anzugehen. Rarotonga verfügt über einen international Flughafen, wo schon die Queen of the Skies, die Boeing 747 landetet. Leider gibt es aktuell keine direkte Verbindung von Honolulu, wie damals 1997, als ich das erste Mal meinen Fuß auf diese Island setzte. Direkt nach der Landung kommt einem schon diese relaxte Welle der Südsee förmlich entgegen geschwappt. Kein Stress beim de-boarding und auf dem Weg zur Ausweiskontrolle läuft es sich entspannt, es sind nur 80 m zum Terminal. Jedem Ankommenden wird eine Kette von Orchideen um den Hals gelegt, am Rande spielt eine Band regionstypische Musik. Dabei ist die Ukulele ein festes Element, die zur Südsee gehört wie die Kokosnuss. Jeder Hotelgast auf Raro, wie locals den Namen abkürzen, wird abgeholt und in seine Herberge gebracht. Man ist von Anfang an perfekt und unaufgeregt begleitet. Nach knapp 20 Minuten erreicht der Kleinbus die Unterkunft, die im Süden liegt. Muri Beach ist auf der Hauptinsel der Cook´s vielleicht die malerischste Ecke, mit den vorgelagerten Motu´s und einem perfekten Sandstrand. Das Wasser ist auch türkis blau, so wie man sich die Südsee vorstellt. Das Hotel selbst bietet diverses Equipment an, eine Kajakfahrt in Richtung Riff ist erfrischend, besonders wenn man eine Runde schwimmt oder wie in meinem Fall in einen warmen Sommerregen kommt. Weitere Aktivitäten sind das Schnorcheln, Tauchen oder auch eine Inseldurchquerung, die über tropische kräftig bewachsene Höhen führt und traumhafte Ausblicke in die verschiedenen Himmelsrichtungen ermöglicht.
Das Hotel das im 3-4 Sternebereich angesiedelt ist, ist sehr gepflegt, schon morgens sind die Gärtner zu Gange, herum um die U-förmig gestalteten Grünanlagen der Chalet´s gepflegt zu halten. Jedes von ihnen bringt die Ausstattung für 2 Personen mit sich. Auch die Möglichkeit der Selbstversorgung ist durch eine gut ausgestattete Küche gegeben. Zudem sind zahlreiche Geräte von der Marke Weber auf der vorgelagerten Wiese aufgestellt und bieten somit eine tolle Option, um zum Beispiel frisch gefangenen Fisch zu grillen. Die Unterkunft ist sehr zentral gelegen, keine 3 Minuten und schon ist ein Supermarkt erreicht. Einen Scooter leiht man sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Wer ein besonderes Andenken haben möchte, macht auf der Polizeiwache in Avarua seinen Cook-Island-Führerschein. Die Fahrt bei 30 Grad und in kurzen Hosen, mittlerweile besteht die Helmpflicht, ist paradiesisch schön und entspannend, da sich außerhalb der rush-hour die Fahrzeuge gut verteilen. Eine andere Fortbewegungsweise ist der öffentliche Bus. Er fährt wenn er fährt und ist mit „Clockwise“ und „Anticlockwise“ ausgewiesen, Südsee Style halt.
In der Hauptstadt Avarua findet sich eigentlich so alles was es zu einem längeren Aufenthalt braucht. Supermärkte, Autohäuser, Hotels, die Polizei oder auch diverse Essgelegenheiten. Ein Abstecher wert ist die fast cacual Bude „Kai&Co“, wo es neben guten Burgern auch Fisch-Wraps gibt. Anzufinden ist es im Punanga Nui Market und wird mit viel Lebensfreude von Filipinos betrieben, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Lokale Kunst ist natürlich auch anzufinden, unabhängig davon ob man Batikartikel oder die für die Südsee bekannten Austernperlen sucht. Unter der Marke „Rito“ betreibt die Neuseeländerin Susan Rangi eine Kosmetikmarke. Lokale Kokosnuss wird hier auf einem Art Teppanyaki Grill getrocknet, bevor sie ausdrückt wird. Nur das Öl, ohne jegliches Wasser findet den Weg zu feinsten Öl, beziehungsweise zu Haut-Kosmetikprodukten. Nach einem kurzen Gespräch stellt sich heraus das Sie mit meinem Freund Kelvin in die Schule zusammen gegangen ist, beide haben eine ähnliche Karriere eingeschlagen, Kelvin ist bekanntlich Käseproduzent in Matatoki/Neuseeland.
Fazit: Egal wie entlegen ein Ort ist, es tuen sich immer wieder gewisse Netzwerke und Verbindungen auf, die man so nicht erwartet hätte. Rarotonga ist und bleibt meine Empfehlung für Besucher welche einmal die Südsee erkunden wollen. Von hier erreicht man mit einem 50 minütigen Flug das Atoll Aitutaki, welches dem Klischee dieser Ecke noch näher kommt. Viel Spaß beim Bilder schauen, zu 100% eine Reise wert – l et´s go!