Flight Review: In der Finnair Business Class nach Osaka

Vor jedem Abflug ist es doch wesentlich schöner in einer Lounge „abzuhängen“. Hier gibt es schon ein breites Angebot an Rückzugsräumen, als auch ein entsprechendes Food & Beverage Angebot.

Das Boarding:

…da schon vorangeschritten ist es sehr luftig, sprich kein Stau. Die Business Class Passagiere sind schon alle in ihrem Sitz, wie die Hühner auf der Stange. Auf 2 L angekommen erblicke ich zum ersten Mal live „the lounge“, also den Premium Sitz ohne große Verstell-Optionen. Da hat sich mal jemand was getraut und hat das Wohnzimmer Lounge Möbel in den Flieger gepackt. Ob das wirklich so bequem ist, ist ja immer sehr individuell und das unter dem Gesichtspunkt von 13 Stunden Flug.

Die Begrüßung:

…die rüstige Finnen serviert sehr charmant ein Glas Joseph Perrier Cuvée Royale Brut NV, dazu gibt es ein paar Rauchmandeln. Finnair arbeitet konstant schon sehr viele Jahre mit diesem Hause zusammen und auf der Zunge merkt man warum. Der trocken ausgebaute Perlwein besticht durch seine grünen Apfel Aromen und ein wenig Pfirsich, kommt allerdings nicht so wirklich kalt zum Fluggast. Im Sitz selbst findet sich noch eine Flasche Wasser für zwischendurch, aber an einem aufmerksamen und unaufgeregten Service wird es auf dem Flug nicht mangeln. Beim Take-off hat man grandiose Aussichten nicht nur zum Fenster hinaus, sondern auch durch 2 Kameras am Heck und am Boden des hochmodernen Fliegers.

Der Sitz:

…ist schon eine gewisse Besonderheit in der Branche. Während andere Carrier nach immer mehr an „Features“ suchen, ist man hier einen völlig anderen Weg gegangen. Weder die Rückenlehne noch das Gesäßteil lässt sich in irgendeiner Form bewegen. Lediglich auf der Höhe der Wade fährt mechanisch eine Polsterung hoch, diese wird auch gebraucht um eine komplett flache Liegefläche zu bieten. Dazu findet der Gast 2 Kissen, eine Decke und eine Art Unterlage, manche mögen von einer Matratze sprechen, um es sich gemütlich zu machen. Auch wenn die Rückenlehne nicht beweglich ist, es ist ausreichend Platz um sich komplett auszustrecken und in den Schlafmodus zu fallen. Einige gute Stunden Ruhe springen so ohne weitere Probleme heraus. Für das Handy braucht niemand mehr einen USB Stecker, es wird auf der glatten Fläche geladen. Diese USB-C Pots gibt es zusätzlich, das Licht lässt sich angenehm über eine Leuchte dimmen und eine Schlafmodus Funktion kann aktiviert werden, damit der Service nicht die Ruhe stört. Ein sehr sparsam ausgestatteter Amenity Kid, als der Kulturbeutel ist dann wenig Premium aber läuft hier vielleicht unter dem Motto Nachhaltigkeit? In Summe und das sage ich auch nach 13 Stunden noch, ist der Sitz der Star und ein grandioses Produkt!

Das Catering:

…ist irgendwie nordisch. Das Angebot wird au klassischen Speisekarten oder auch über den Bildschirm kommuniziert. Das vorbestellte Beef, ein langsam gegartes Rinderentrecôte, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, grüne Paprika, Shimeji-Pilze mit Reis und schwarzem Sesam, kommt etwas trocken daher. Mir ist nicht ganz bewusst mehr ob man die Soße einfach vergessen hat? Der Räucherfisch, laut Speisekarte ein gebratener Weißfisch mit geräucherter Maränenmousse und kalt geräucherten Lachs mit Dillmayonnaise, Meerrettichsauce, eingelegten roten Zwiebeln und Kerbel wird ebenfalls zusammen mit dem Rind serviert und ist eigentlich die Vorspeise. Diese Kombination alles auf einmal hingestellt zu bekommen empfinde ich als sub-optimal. Wenn man in Ruhe den ersten Gang genießen möchte ist der Hauptgang automatisch kalt. Somit fange ich mit dem butterzarten Beef an welches in seiner Konsistenz zu überzeugen weiss. Der Reis ist relativ „plain“ und das sind auch die Karotten. Zwischendurch bekommt der Gast immer wieder Brot angeboten, einen Getränkeservice wie zum Beispiel bei Qatar mit einer gewissen Auswahl an Weinen am Sitz gibt es hier heute so nicht. Klar hat man die Speisekarte und es wird auch entsprechend serviert, nur in Summe und unter gastronomischen Gesichtspunkten ist es etwas „lame“. Apropos Weine, diese sind in Ordnung, aber so richtige Granaten wie man sie von den arabischen Airlines kennt sind eher nicht angesagt. Auf einen guten Rosé aus dem Pays d´Oc welcher nicht 100% zum Rind passt, ist die finale Wahl, der Star an Bord ist und bleibt definitiv der Champagner aus dem Hause Joseph Perrier. Mit 3 Weißen, 3 Roten, 1 Rose und 2 Dessertweinen macht man in Summe auch nichts falsch wenn es um das quantitive Angebot geht und schließlich ist man selbst bei einem 13 Stunden Flug nicht in der Lage alles durchzuprobieren. die Weinkarte

Das Frühstück selbst ist auch relativ straight, Rühreier, Speck, Hashbrowns, Brokkoli, Tomaten, Aufschnitt, Joghurt und ein paar Früchten erfüllt nach einem guten Schlaf sicherlich die durchschnittliche Erwartungen.

Pünktlich um 12:00 lokaler Zeit landet der moderne 9 Jahre alte A 350-900 in Osaka, die Einreise ist unproblematisch und innerhalb einer Stunde ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt.

Fazit:

Es war ein guter Flug! Warum? Der Sitz ist aus meiner Sicht Weltklasse, bietet genug Privatsphäre, man kann loungen und sehr gut schlafen. Das Catering könnte man jetzt unter „Norwegen“ also etwas schlicht bezeichnen, ja vielleicht auch nen touch local cuisine. Nur bei teilweisen Ticketpreisen von über 5000 Euro für einen Hin- und Rückflug ist mir das etwas zu wenig. Trotzdem habe ich den Flug und auch den Nordic Charme sehr genossen, würde aber trotzdem bei der nächsten Buchung wieder auf andere Carrier zurückgreifen. Nochmal der Sitz…. .

Euer Christian

die Finnair Business Class

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