Den allermeisten Touristen fällt auf ihrer Reise Tokyo, der Mount Fuji oder auch Kyoto ein, welches es zu besuchen gilt. Es ist nach 2010 und 2016 Reise Nummer 3 ins Land der aufgehende Sonne. Osaka begeistert von Stunde 1, auch wenn die folgende Punkte nicht explizit dieser Stadt sondern eher dem ganzen Land zuzuordnen sind. Sauberkeit wohin man schaut, pünktliche gut klimatisierte Züge, Stolz, Respekt sind Attribute die hier gelebt werden und zu sehen, aber auch zu spüren sind. Die Auswahl und das Ziel hatte um fair zu sein auch etwas mit der Verfügbarkeit von Prämientickets zu tun. Finnair auszuprobieren stand schon länger auf meiner Liste und Osaka ist ein Direktziel aus Helsinki.
Wenn der Flieger Mittags in der Stadt landet geht der erste Weg nach downtown, wo in den allermeisten Fällen das gebuchte Hotel liegt. Mit fast 50 Kilometern Entfernung zum Zentrum ist der im Meer, auf einer künstlichen Insel erschaffen Airport Kansai (KIX), wie in vielen Großstädten leider auch relativ weit draussen. Es gibt in dieser japanischen Stadt 2 große Hubs, also sollte man immer wissen von wo der nächste Flug startet. Im Anschluss geht es nach Okinawa, dann von der 2.Drehscheibe der City nämlich Itami (ITM), aber dazu später mehr. Die Recherche ergibt das eine Uber- oder die Taxifahrt mit 140 Euro doch ein teurer Spaß ist. Somit fällt die Entscheidung auf die Öffentlichen, die um die 2000 Yen oder 11.50 Euro im Preis liegen. Mit gut einer Stunde Reisezeit ist dies effizient, die Bahn fährt hier pünktlich und bei 30 Grad plus mit einer funktionierenden, top eingestellten Klimaanlage. Während der Fahrt durch die Vororte der Stadt ist es schon beeindruckend wie gepflegt sich Japan seinen Gästen zeigt. Keine Townships wie im April in Kapstadt, qualitativ hochwertige Infrastruktur, die Bahnhöfe wie geleckt, der Zustand des Zuges 1A und so gut wie kein wilder Müll weit und breit. #wohlfühlen
Im Juli ist es Sommer in Japan, entsprechend heiß ist es und die Temperaturen erreichen schnell 35 Grad. Zur Mittagszeit im Hotel angekommen ist erstmal ein „refresh“ angesagt, bevor es auf Erkundungstour geht. Der Nachmittag hat noch so einiges zu bieten. So muss erstmal die Übersetzung des Führerscheins ins japanische bei einem Seven 11 dem Convenience-Store abgeholt werden. Über einen Online Dienstleister und via App wurde der Original Führerschein eingereicht, übersetzt und dann hier im Geschäft hinterlegt. Das Konzept von 7 hat mich schon in Thailand vor 30 Jahren überzeugt. Es handelt sich um einen Mini Supermarket mit diversen Services, also auch einem, ganz old school, Drucker. Ohne Übersetzung der Drive Licence geht in diesem Land garnichts, da bekommt man keinen Mietwagen, sofern man ihn dann braucht. In Osaka ist ein Verbrenner oder Stromer definitiv nicht nötig, U-Bahn ist das meist genutzte Verkehrs- und das effektivste Fortbewegungsmittel um von A nach B zu kommen.
Nach besagten Refreshment geht es dann doch zu Fuss zum Dotonbori, dem Flußviertel der Stadt, welcher eher einem Kanal gleicht. Die Straße die parallel dazu verläuft ist von Restaurants nur so gesäumt und ohne alle besucht zu haben, keine Bude macht den Eindruck eine sogenannte Touristen Falle zu sein. Gutes Sushi gibt es an diesem Abend zum Beispiel im Sushiro, welches durch ein cooles Service Konzept aufwartet. Natürlich Personal optimiert, kommen hier die kleinen hochqualitativen Happen an den Tisch. Bestellt wird über einen megagroßen Bildschirm, danach wartet man auch nicht lang und durch ein Fließband kommen die Speisen inklusive der Getränke zu den Gästen. Ich empfinde immer das man die Qualität von guten Sushi an der Frische des Fisches erkennt, aber auch der Körnigkeit des gekochten Reisekorns und hier ist dieses wirklich von exeptioneller Qualität. Etwas schwierig empfinde ich die Soja-Saucen Gefäß da es sehr tief ist. Um die recht locker gekochten Reisbällchen hier zu tunken, braucht es schon fast überjapanische Sushi-Ess-Qualitäten, vielleicht liegt es auch nur an meiner mittelmäßigen Qualifikation mit den Stäbchen zu Essen.
In Dotonbori gibt es natürlich auch unzählige Shopping-Optionen, der Weg entlang ist gesäumt von den Mega-Brands der Gegenwart wie Chanel bis Ferrari und McLaren Sportwagen, die mit ihren Boutiquen eine beeindruckende Leistungsshow abfackeln.
Tag 2 bringt etwas Kultur! Es geht zur wirklich eindrucksvollen Burg von Osaka. Diese wurde über viele Jahre, angefangen 1583, erst in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts fertiggestellt. Die Gräben sind von ihren Maßen ein Statement und aus den Geschichtsbücher überliefert, wollte Toyotomi Hideyoshi die Burg zum Zentrum des neu geeinten Japans machen. Der angrenzente Park mit hunderten von Kirschbäumen ist vor allem im April zur Blüte eine optische Augenweide.
Tag 3 führt die Fahrt zum Sumiyoshi Taisha Shrine, ein religiöser Anlaufpunkt der zu den ältesten des ganzen Landes gehört. Mit den überaus pünktlichen und sauberen öffentlichen Verkehrsmitteln geht es in knapp 40 Minuten zu dieser imposanten, sauber rausgeputzten Shinto Pilgerstätte. Heute kommen alle Glaubensrichtungen hierher, weil die Einrichtung einfach viel Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt. Im 3. Jahrhundert wurde der Sumiyoshi Taisha noch vor dem Buddhismus gegründet, die für die damalige Zeit schon herausragende Fertigungskunst in der Architektur ist selbst heute noch sehr beeindruckend. Der umliegende kleine Park ist ebenfalls an heißen Sommertagen eine willkommende kurze Abkühlung.
Auf der Rückfahrt bietet sich ein Abstecher zum Tsūtenkaku oder auch den Osaka Tower genannt an. Der alte Turm lässt Gedanken an den Eifeltower zu, also etwas französischen Charme der sich widerfindet. Die Fahrt nach oben erspare ich mir wie auch beim Osaka Castle, die Schlange ist recht lang, es ist heiß und warum soll der Blick hier besser sein, wenn 103 Meter heute nicht mehr zu den wirklich hohen Gebäuden in der Stadt zählt.
Der Sundowner an diesem so sonnigen Tag erfolgt in der Bar des Conrad Hotels. Im 40.Stock hat der Gast einen schönen Blick über die Stadt und in den Westen, wo über Hügeln und dem weiter entfernten Ozean, die Sonne untergeht. Es werden solide Cocktails wie der Margarita und Moscow Mule gemixt und eine Barkarte lädt so hochwertigen Mittag- oder Abendessen ein.
Nach so schönen Einblicken in der 2.größten Stadt Japans geht es schon weiter. Okinawa ist das Ziel. Mit Japan Airlines von 2.Flughafen der Stadt Itami (ITM) in 2 Stunden am folgenden Tag. Die Inselwelt liegt im Chinesischen Meer und ist nur noch unweit von Taiwan gelegen.
Fazit: Kulinarisch eine absolut gute, wertige Station! Kulturell mit Ausreißern auf Weltklasse Niveau. Osaka ist mit fast 3 Millionen Einwohnern sicherlich nicht ganz so erreignisreich wie Tokyo, aber defentiv eine Reise wert.
Euer Christian