Restaurant Review: La Rôtisserie in Zürich

Ein Tagesausflug bringt es mit sich, in der schönen Stadt Zürich ein Mittagessen zu genießen. Die Wahl fällt auf die La Rôtisserie, dem Restaurant im Storchen – einem Lifestyle Boutique Hotel. Dieses Haus ist ein Klassiker in der Stadt und am gleichnamigen See. Es geht nobel, weltoffen und vor allem LECKER zu, dies schon mal vorab. Stefan Jäckel kocht 17 Gault Millau Punkte und ist mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Angeboten wird ein Business Lunch von Montag bis Samstag und Sonntags gibt es eine Brunch Auswahl. Die Öffnungszeiten haben es in sich, hier steht an allen Tagen der Woche das Haus den Gästen offen.

Montag – Samstag
Lunch: 11.45 bis 14 Uhr
Dinner: 18 bis 22 Uhr

Sonntag
Brunch: 11.30 bis 15 Uhr
Dinner: 18 bis 22 Uhr

Der 2-Gang wartet mit 67 Franken auf, 3 Gänge kosten 80 und 4 Gänge 97 Franken. Sonntags wird immer ein Brunch serviert, wobei der Gast die Wahl zwischen Eierspeisen, leckeren Fischgerichten oder auch Pasta hat. Da der Besuch auf einen Sonntag fällt, startet die Experience mit einem Vitamin Booster auf Basis von kalt extrahierten Spinat. Auch der frisch gepresste Orangensaft mit einem reduzierten Anteil an Fruchtfleisch ist maximal lecker und stärkt das Immunsystem. Im Anschluss wird die Etagere gereicht, die auf 3 Ebenen unterschiedlich bestückt ist. „At the top“ ist eine kleine Fischselektion zu finden, Rollmops, geräucherter und gebeitzer Lachs als auch ein Wachtelei mit Kaviar, dass auf Meerrettich sitzt. Die 2 Lage ist mit leckeren schweizer Aufschnitt und Käse angerichtet, auch ein klassischer Bestandteil eines Brunches. Lage 3 gibt sich vegetarisch, Spinat-Feta-Mini-Muffins, Auberginenröllchen mit Zwiebelmarmelade oder ein mit Avocado und Radieschen gefüllter Crepe, alles in Summe sehr schmackhaft und ein Spiel der Texturen. Dazu gibt es einen Brotkorb und die gute schweizer Butter. Als Getränke sind unter anderem Kaffeespezilitäten, diverse Teesorten und eine halbe Flasche Champagner im Angebot inbegriffen. Der Service ist sehr zuvorkommend, ja hat einen Touch „Silver-Service“, während die Gäste das kredenzte bei einem kühlen Glas Perlwein mit Blick auf den Fluss die Limmat, schweifen lassen.

Im Hause befindet sich neben dem mit 1 Michelin Stern ausgezeichneten Restaurant, die Barchetta Bar an die auch die Cigar Bar sich direkt anschließt, sowie der Service auf der Piazza, direkt am Fluss sitzend. Das altehrwürde Haus, kurz vor dem Delta am Zürichsee gelegen, wo schon seit 660 Jahren Gastfreundschaft gelebt wird, ist ebenfalls ein Hotel im gehobenen Segment. Die Roofttop-Bar „The Nest“ bietet noch mehr in Sachen schönem Ausblick für sonnige, warme Tage.

Nach einer ersten Runde des sättigens, folgt der a la carte Teil. Auftakt macht, da kein Eierspeisen Fan, ein leckeres Tataki vom Thunfisch mit Pak Choi und Leche de Tigre. Auch hier verschmelzen kulinarische Ansätze aus Japan und Peru, die Tigermilch ist ein Rezept auf Basis von Limettensaft, gecrunchten Eiswürfeln, Ingwer und durchaus einem Touch Chili.

Nach einer kleinen Pause ist noch ein wenig Platz für feinkörnig geschnittenes Rindertartar mit Kartoffelschaum, welches eine Rezeptur aus dem Siphonspender ist. Das pelzige der Kartoffel ummantelt sehr schön das marinierte Rindfleisch, klein geschnittene Croutons geben ein wenig Textur- und Crunchspiel dem Gang.

Auch lobenswert ist der Gang mit der Garnele auf scharfen Papayasalat, wobei dieser recht mild ausfällt und vermutlich sich dem lokalen Publikum eher anpasst.

Obwohl die Karte wahrhaftig noch viele weitere Gänge anbietet, fällt die letzte Wahl auf den Ravioli vom Schweizer Wagyum Burrata, Basilikum und Kartoffelknusper, eine gelungene Komposition, welche viel Umami, eine al dente Pasta bietet und auch optisch überzeugt.

Die Dessertauswahl ist final auch auf ausgeprochen hohen Niveau, auch wenn der Custard die Vanilleschoten optisch vermissen lässt. Der Brownie ist „so rich“ schokoladig und on top sehr fein mit Popkorn und Blüten garniert. Die Erbeerpraline mit weißer Schokolade ist geschmacklich mein Dessert-Favorit, viel Textur, viel Kremigkeit und Karamell, verschaffen jedem Gast ein schlechtes kalorisches Gewissen. Der kleine Käsekuchen mit Blaubeere ist definitiv auch eine Sünde wert, wenn man einmal davor sitzt ist Flucht keine Option!

Fazit:

Ein schöner Besuch zwischen 2 Flügen, man kann es nicht anders sagen! Hier kommt bei soviel Tradition nur höchste Produktqualität auf den Tisch. Dabei agiert der Service auf einem stets präsenten hohen Niveau ohne irgendwie aufdringlich zu wirken. Wo gibt es das heute noch? In Summe war es ein lohnenswerter Abstecher in die Schweiz, absolut empfehlenswert und tendenziell eine Wiederholung ist unumgänglich!

Euer Christian

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