City Review: Zürich im Juni – old and new reflected

Old and New Food Fashion in Zürich!

Startpunkt ist ein früher Morgen in Frankfurt, hier statte ich der Lufthansa Panorama Lounge einen Besuch ab. Diese liegt zwischen Gate A 28 und A 32 und wurde im Stil eines Grand Hyatt Hotels oder auch einer Country Lodge eingerichtet. Der Blick auf das Vorfeld am frühen Morgen versüßt die Kaffeespezialität zusätzlich, auch das F&B Angebot ist vom „look and feel“ hochwertiger als in so mancher Senator- oder Business Class Lounge. Zudem ist sie weit ab von dem üblichen Trubel und lädt zur Entspannung vor dem Abflug ein. LH 1184 von Gate A 36, sprich im letzten Winkel von Terminal 1, verlässt pünktlich die Mainmetropole und der kurze Flug nach Zürich bei besten Wetter ist mal wieder ein Beispiel dafür, wie faszinierend Fliegen immer noch sein kann, nach all den Starts und Landungen im Leben eines Reisenden.

Was gibt es kulinarisch eigentlich Neues am Flughafen Zürich? Zuerst einmal ist gerade Hochsaison, Urlaubsreisende tummeln sich neben den Business Travellern und schieben sich so durch die Terminals. Der Verkehrsgastronom SSP eröffnet hier 4 Pret a Manger in Lizenz, vielleicht das angesagteste Sandwich Brand der Gegenwart. Ob es das bleiben wird ist die spannende Frage, denn neben dem Produkt spielt die Verpackung eine gewichtige Rolle im Auge des Verbrauchers, der Anteil an Plastik ist immer noch recht hoch und optimierungsfähig. Die Produktqualitäten sind sehr gut, es ist eine klare hochwertige kulinarische Philosophie von Frische und Geschmack bishin zur Ausführung „back of house“ (boh), getreu dem Motto „made today, gone today“. Ich begleite eher unregelmäßig das Brand seit mehr als 10 Jahren, die Geschwindigkeit der Marke mit ihrem Wachstum ist atemberaubend, die Auswahl des Angebotes und die Qualität faszinieren. Pret a Manger trifft auch mit der Außendarstellung den Zeitgeist und ist sich inhaltlich treu geblieben, nichtsdestotrotz stellt sich mir die Frage wie lange noch? Viele Produkte werden mit dem angesagten Superfood der Avocado offeriert, dass diese im Vergleich zur Tomate aber 5 1/2 mal so viel Wasser verbraucht bewegt sich für manche Menschen im Bereich der Umweltsünde. Um es konkret zu machen das Kilogramm Tomate ist mit 180 Litern, die Avocado mit bis zu 1000 Litern „dabei“. Zudem kommt diese oft aus Mittel- und Südamerika, zum Beispiel Peru. 30 % der Früchte machen den nicht verwertbaren Kern und die Schale aus die um die Welt transportiert werden,  glücklicherweise aber eher selten an Bord eines Flugzeuges. Ein anderer Gedanke der mich nachdenken lässt ist das viele Menschen in Peru oder Mexico keinen direkten Zugang zu fließenden, hochwertigen Trinkwasser haben. Das dann ca. zwischen 600 und 1000 Liter Süßwasser zur Aufzucht von einem Kilogramm Avocado gebraucht werden ist in Ansätzen absurd. Besonders wenn an vielen Flächen die Worte „sustainable“ kommuniziert werden, sprich Nachhaltigkeit. Dem Verbraucher ist es aktuell noch „egal“, er hat den Boom dieser Frucht zusätzlich befeuert(Quelle: Gartenjournal online: Während die meisten Menschen diese tropische Frucht automatisch dem Gemüse zuordnen würden, zählt sie aus botanischer Sicht doch eher zum Obst. Der mehrjährige Avocadobaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und somit werden seine Früchte den Beeren zugeordnet). Als ich vor über 20 Jahren die ersten Avocados in der neuseeländischen Küche verarbeitet habe konnte keiner erahnen welcher Hype um dieses Produkt eines Tages mal entstehen wird. Der leicht nussige Geschmack einer Hass-Avocado macht es kulinarisch durchaus plausibel, gepaart mit einem hochwertigen Meersalz und etwas Zitronensaft ist dies nicht nur zwischen 2 Scheiben Toast ein Genuss!

Zurück zur location, Zürich! An einem sehr heißen Mittwochabend ist die nächste Station die legendäre Kronenhalle. Um einmal die Homepage zu zitieren: „Die Kronenhalle ist ein weltbekanntes Restaurant und führt eine der besten Bars der Welt. Hier begegnen sich seit 1924 Freunde, Familien, Geschäftspartner, Künstler, Schriftsteller, Designer und Architekten. Sie alle machen die Kronenhalle zu einem Gesamtkunstwerk.“

Dem lässt sich nicht mehr viel hinzufügen, es ist wirklich eine Institution in der Bankenmetropole, besonders wenn es um das Gericht des Zürcher Geschnetzelten geht. Der aufgerufene Preis von 58 Franken ist „standesgemäß“ und das kühle Bier für (7 Franken) sowie die 500 ml Wasserflasche (8 Franken) runden den Abend ab – um es einmal so zu beschreiben. Auch die Qualität des Kalbs ist ausgezeichnet, genauso wie der Service. Ein 2.Bier am Zürichsee in der Abendsonne lassen erkennen „life is not to bad“.

Herberge ist die „Allegra Lodge“ in Kloten. Ein modernes Zimmer mit den Annehmlichkeiten des 21.Jahrhundert,  typisch schweizerischen Elementen, wie zum Beispiel dem Holz im Badezimmer und regionalem Wasser, was leider immer noch nicht selbstverständlich ist. Das Restaurant und der hell gestaltete Empfangsbereich machen einen aufgeräumten Eindruck.

Nach 7 Stunden Nachtruhe bricht ein neuer Tag an und es geht zurück mit Swiss LX 1076 nach Frankfurt. Über die in den letzten Jahren renovierten Swiss Lounges für (Business) Traveller haben ich schon in anderen Reiseberichten geschrieben, sie sind immer noch „top notch“! Auch ein Roberto Blanco scheint das zu genießen der direkt an der Treppe steht wo alle an Ihm „vorbei“ müssen  – „das ganze Leben ist eine Bühne!“

Fazit: Imposanter Flughafen, tolle Stadt mit vielen interessanten Foodkonzepten für welche der kurze Aufenthalt nicht ausreicht.

Euer

Christian

 

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