Reise Review: 8 Tage Namibia – eine Rundreise

Welche Motivation steckt eigentlich hinter einer Reise nach Namibia?

An erster Stelle steht wohl die Landschaft und die Lust auf eine neue Erfahrung. Viele Reisen führten bis dato nach downunder. Afrika stand bisher wenig auf dem Reisezettel bis auf Südafrika und einmal nach Zimbabwe. Zimbabwe

Die deutschen Ex-Kolonie eine neue Erfahrung und die Reiseroute ist mit 8 Tagen einigermaßen sportlich. Die Tage davor am Kap sind sehr erholsam, ruhig, kulinarisch wertvoll und somit eine sehr gute Zeit. Die Fluglinie Airlink fliegt die Passagiere in die Hauptstadt Windhoek. Wer dort ankommt hat am Flughafen definitiv den Provinzlevel von Frankfurt-Hahn (Airpot) im Hunsrück erreicht. Um den Airport herum ist es gerade zur dunklen Tageszeit mehr als ruhig. Wenig ist ausgeschildert und vieles ist noch weniger bis gar nicht beleuchtet. So muss man es erstmal schaffen das Flughafen Gelände zu verlassen. Bei der Abholung des Mietwagens, zum Glück ist es ein 4×4 angetriebener Jeep-aber dazu später mehr, empfiehlt es sich das Sicherheitsvideo und die Instruktion wie man einen Reifen wechselt, in vollem Umfang zu „genießen“. Namibia hat so einige Hauptstraßen noch im Schotterzustand und entlegene Quartiere sind selbst von diesem Niveau des Schotters weit entfernt.

Wer in WDH ein Airport Hotel sucht wie man es so kennt, der sucht vergebens. Die Herberge welche sich so vielleicht nennen darf, ist die Etango Ranch Guest Farm, genau! Hilton oder ein Marriott wird es hier auf Jahre hinaus vermutlich nicht geben, dafür sind die Zahl der Ankommenden einfach zu gering. Als nächsten wertvollen Hinweis den man hier geben kann, nicht auf Googlemaps zu setzen. Die eingegebene Route ist ein Desaster und nachdem man es geschafft hat das Airport Gelände zu verlassen, ist die nächste Challenge durch gesperrte Staßen, Bebauungen und nicht zuletzt die Dunkelheit das Bett für die Nacht zu finden. Da nur rund um den Flughafen kein funktionierendes Handynetz existiert, macht es die Bettsuche nicht einfacher, da man dort nicht mal anrufen kann. Dort angekommen wird man fast, da mit Halbpension gebucht, mit seinem Abendessen begrüßt. Auf einem halbwarmen Teller wird neben ein wenig Gemüse etwas geschmortes Oryx serviert, richtig ein Gemsbok!

Am nächsten morgen mit Tageslicht scheint diese Location schon ein wenig netter. Die Nacht war etwas unruhig, die Zimmer sind in die Jahre gekommen und der Schlaf war kurz. An Sauberkeit mangelt es auch ein wenig und über das Frühstück braucht man auch nicht zu viel Text zu verlieren. Nun steht die Weiterfahrt nach Outjo an. 4 Stunden „immer geradeaus“, wenn man so will. Vorbei an einigen townships von Windhoek geht es Richtung Norden weiter. Unterwegs und vorbei an Fussgängern oder Tieren, die die Autobahn überqueren und diese als Joggingstrecke nutzen. Dies ist auch ein Grund warum man hier nicht im Dunklen fahren sollte! Wo sie hin wollen oder woher sie kommen, „no idea“.

In Outjo angekommen wird es erst mal so richtig spannend. In Namibia hat es vor der Ankunft so einiges geregnet. was an sich kein Problem darstellt. Doch wenn man zur Kifaru Lodge, der nächsten Unterkunft möchte und die letzten 25 Kilometer über Stock und Stein unterwegs ist, kann das und wird es mit reichlich Niederschlag eine echte Querfeldeinfahrt. Nur gut wenn man dann einen 4 Wheeldrive unter dem Hintern hat und so manch Fütze, selbst ohne Fahrerische Kontrolle, durchsteht. Das Auto ist bei der Ankunft nicht mehr wiederzuerkennen, voller Dreck und nach dem einen oder anderen Bush-Kontakt sorgt man sich über die Zahlung für eventuelle Schäden am Fahrzeug. Egal, man ist gut durchgekommen und wird dies wieder tun, nämlich bei der 2.Fahrt einige Tage später in den Etosha National Park. Aber vorher steht erstmal ein Rhino, sprich Nashorn Sundowner Ride an. Der Guide kennt seine Stellen gut und nach einigen Kilometern über Stock und Stein stehen dann diese Riesen nur 40 Meter vor einem-irre! #Demut

Die Fahrt in den Etosha Park ist mit gut 1:45 Stunde und den erneuten 50 Minuten durch das outback mit der Erwartung verbunden, den einen oder anderen der Big 5 zu sehen. Was sind eigentlich diese Big 5? Der Reihe nach sind es die Tiere welche man vielleicht schon oft in Zoo oder im Zirkus gesehen hat. Elefanten, Löwe, Leopard, Nashorn und die Wasserbüffel. Leider wird diese private Ausfahrt im Park von vielen Tieren begleitet, darunter Giraffen, Impallas und Springbocks, aber der viele Regen den es in den Tagen zuvor gab, lässt die Tiere weniger zu den bekannten Wasserstellen kommen. Sie haben einfach dieser Tage zu viele Möglichkeiten ihren Durst an diversen neuen Wasserplätzen zu genießen, welches es ummöglich macht sie aufzuspüren. Nach guten 7 Stunden Pirsch, ist es realtiv ernüchternd, die Big 5 sich sehr gut und im Bush unaufindbar versteckt. Trotzdem ist unser Tourguide Ben stets unterhaltsam und engagiert, aber er kann es halt heute auch nicht richten. Die Ausfahrt bei aller schönsten Wetter ist trotzdem eindrucksvoll, die Weite, die Etosha Pfanne ist eine Welt für sich. Der Tagesausflug endet wieder mit der Fahrt zur Kifaru Lodge und reichlich Schlamm ist garantiert. Needless to say, dass Auto sieht noch schlimmer aus!

Nach 3 Nächten führt der Weg in die ehemalige Kolonie in Westafrika und des Deutschen Reiches, Swakopmund. Auf der Fahrt dorthin passiert man in der Wüste so einige Minen. Die Chinesen, wer sonst, haben hier kräftig investiert um sich die wertvollen Erden zu sichern.

Neben der Geschichte sind die 132 Metern hohen Dünen die direkt ins Meer zu fließen scheinen eine Attraktion. Übernachtungsort ist das Hotel „Strand“ und von hier aus startet der Halbtagestrip zum Sandwich Harbour. Mit einem 4 Wheeldrive geht es diese imposanten Dünen hinauf und logischer Weise abwärts, die Fahrt am Strand mit den imposanten Wellen des Atlantiks, ist mit vielen Eindrücken versehen die so im Alltag keinen Platz haben-ATEMBERAUBEND!

Neben dem Museum mit viel deutscher Geschichte, bietet der Ort bis heute so einiges an Erbe aus der Kaiserzeit. Straßennamen, Geschäfte und die Apotheken „Adler“ oder Hansa Haus, hinterlassen eindrucksvoll das die Germanen hier längere Zeit das Zepter geschwungen haben. Es ist de facto eine Reise in eine fast schon vergessene Zeit. Aber anscheinend ist man bis heute noch stolz auf die Vergangenheit, sonst hätte man sicherlich so einige Umbenennungen vorgenommen, oder? Es wird auf den Straßen auch überraschend viel Deutsch gesprochen und das nicht nur von den Touristen.

Nach 2 Nächten ist der letzte Stop Windhoek. Im Weinberg Hotel, einer gehobenen guten Einrichtung wird nochmal für eine Nacht Quartier bezogen. Letzte Anlaufpunkte sind vor dem Abflug vom Provinzflughafen sind das Nationalmuseum, eine Standrundfahrt und ein entspannter Tag in die letzten Stunden in Namibia.

Fazit:

Um es einfach zu machen. Wegen der Kulinarik kommt man hierher eher weniger. Auch wenn schon zahlreiche Produkte wie Austern im hiesigen Atlantik angebaut werden, es sind die Naturwunder und vielleicht auch die Geschichte der Kolonialzeit, die die Besucher packt. Der Servicelevel ist selbst in verhältnismässig teuren Unterkünften nicht annähernd so gut wie in Südafrika, die Infrastuktur für eine Rundreise ist in Summe „ok“, es steckt schon eine gwisse Abenteuerlust in diesem, so unvollkommenden Land, die es eine Reise definitiv wert macht.

Euer Christian

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