Review: In der Swiss Senses nach Zuerich

Der Lufthansa-Konzern führt nach 8 Jahren der Ankündigung, nach und nach eine neue Reiseklasse ein. Nicht nur in Business, auch in First, Premium- und Economy Class gibt es ein neues Konzept, daß nicht bei den Sitzen aufhört, aber vor allem ein zeitgemäßes Bordprodukt ist und war lange überfällig. So wurde es auch einmal Zeit Probe zu sitzen, wenn auch nur wenig Maschinen bisher damit ausgestattet wurden.

Gerade in den Premium Klassen wurde das business-pricing komplett überarbeitet, dies machen anderen Luftfahrtunternehmen schon länger. Allerdings entzweit die Community so einiges rund um die Einführung, da es zu viele Startschwierigkeiten rund um „Allegris“, oder wie bei den Schweizern das genannte Produkt „Swiss Senses“ gibt. Da Swiss seit unzähligen Jahren zum Lufthansa Konzern gehört, führt man nun unter einem anderen Namen das gleiche Hardware Produkt ein. Lediglich die Farbtöne unterscheiden sich und der Service wird es tun.

Die Crew muss natürlich darauf trainiert werden, da sich Abläufe innerhalb der Reise nicht nur für den Fluggast ändern. Für diese Trainingsflüge wird ein Airbus A 350-900 der brandneu ist, auf Europastrecken eingesetzt. Diesmal von Düsseldorf nach Zuerich, Kostenpunkt 67 Euro für Steuern und Gebühren, als auch 15000 Meilen für den oneway. Zurück geht auf 6 A in der Economy mit Eurowings, dazwischen liegt ein Mittagessen im 1 Sterner, der La Rôtisserie in Zuerich.

Checkin & Lounge:

Seitdem in Düsseldorf die Priority Lane zurück ist, moderne Scanner eingeführt wurden, ist die Effizienz und der Servicelevel erheblich gestiegen. Der Abflug von LX 1017 findet um 10:10 Uhr statt, dass ermöglicht noch einen Kaffee in der guten Düsseldorfer Senator Lounge. Der Abflug erfolgt von Gate A 68, ist somit fussläufig und 1 Ebene darunter, wo an die 240 Gäste das Flugzeug besteigen.

Boarding und der Sitz:

Wenn eine so große Maschine eingesetzt wird, erschwerend hinzukommend im Schengen-Abflugbereich wo normalerweise nur Kurz- und Mittelstrecken Airliner mit bis zu 170 Menschen abgefertigt werden, kann die Traube an Reisenden schon etwas die Infrastruktur stressen. Trotzdem wird nach Status und Reiseklasse geboardet. De Business bleibt trotz der 3 First Class Sitze im Flieger die höchste Kategorie, auf diesem kurzen 1-stündigen Flug ins schöne Zuerich.

Der Sitz ist eine komplette Neuentwicklung, baugleich mit der Allegris Klasse im Mutterkonzern und im Vergleich zu dem aktuellen Produkt definitiv eine Verbesserung in allen Bereichen. Vom Stauraum, über die Größe der Bildschirme bis zur Privatspähre. Gebuchter Platz ist 2A, die erste Reihe der Business Class und eine „Suite“, bei der eine Tür und höhere Seitenränder ein mehr an persönlichen Rückzugsraum garantiert. Auf den zukünftigen Langstrecken wird man, neben den schon teuren Business Class Preisen, Aufpreise von bis zu 800 Euro sehen. Das neue Konzern Konzept sieht vor, dass Passagiere für die 5 verschiedenen Sitztypen extra bezahlen. Es wird gemolken wo es geht, ob es in Summe aufgeht wird die Zukunft zeigen. Der Monitor bietet mit 27 Zoll oder knapp 70 cm ein gutes Format, zudem ist er mit 4k hochauflösend. Jede dieser Suiten bietet ausreichend Stauraum und in der Mitte ergibt sich durch 2 Sitze ein erweitertes Raumgefühl. Zusätzliche Angebote sind der „Sitz mit extra langen Bett“, welches auf 2,20 m für große gewachsene Menschen ausgefahren werden kann. Selbst Fensterplätze werden für mehr Geld verkauft, genauso wie der „Extra-Space-Seat“. Einzig der „Classic-Seat, der direkt am Gang und ohne Tür ist, ist sozusagen „kostenfrei“. In Summe ein Konzept das auf höhere Erträge setzt. Über ein großes Tablet wird auf alle Sitz-, Licht-, Heiz/Kühl- und Unterhaltungs-Funktionen zugegriffen. 2 Toiletten für bis zu 45 Gäste ist dann eher wieder auf Economy Niveau, selbst die maximal 4 First Class Sitze haben eine typische Flugzeug-Toilette ohne ein Niveau zu erreichen wie man es im Airbus A 380 vorfindet, enttäuschend!

In der Premium Economy findet man mit 99 cm einen Sitzabstand der ein bequemes Reisen möglich macht. Das Produkt wurde so designt, dass beim Verstellen der Rückenlehne dieser Abstand nicht mehr eingeschränkt wird, da es sich um eine Hartschalen Konstruktion handelt. In beiden Reiseklassen lässt sich mittlerweile das Handy kabellos laden, je nachdem ob man einen Case um das Telefon hat oder nicht, funktioniert dies auch gut.

Da die Business mit ihren 45 Sitzen vollständig ausgebucht ist, der Flieger gerade erst ausgeliefert wurde, ist der Verkehr ins vordere Ende des Flugzeuges an diesem Tag im November doch recht hoch. Jeder möchte einen Blick auf die neuen First Class Plätze werfen, die neben viel Platz auch ein angenehmes Raumgefühl vermitteln mit wertigen Materialien. Anbei ein paar Bilder zum Produkt.

Das Catering & der Service auf diesem Flug:

Bis heute bin ich ein großer Fan der Gastfreundschaft auf Europa Flügen mit der Swiss. Das liegt nicht nur am Glas Champagner das hier noch ausgeschenkt wird, auch an der guten Produktqualität der je nach Tageszeit servierten Speisen. Wenn man dann noch auf einem Langstreckenflieger Platz nehmen kann ist dies besonders schön. Das Personal ist aufmerksam obwohl und vielleicht auch gerade wegen der A 350 am heutigen Tage. Zudem ist die Business Class sehr gut besetzt, sogar ausgebucht. Die Garnelen mit Couscous-Fenchel-Salat sind im Bereich von „ok“, leider ist der Hartweizen etwas verklebt, was dem gesamten Bild keinen positiven Abbruch tut. Der Stewart lässt viele Gäste in der First auch Probesitzen, insgesamt ist die Freude und Neugierde bishin zum Cockpit maximal ausgeprägt.

Bei Ankunft parkt der Flieger auf dem Rollfeld und nicht direkt am Gate. Somit lassen sich noch ein paar gute Bilder machen und was auch funktioniert ist, dass der erste Bus den Business Class Passagieren vorbehalten ist, Premium kann halt nicht nur Qatar Airways am Hub in Doha.

Fazit:

Es ist definitiv und besonders für die Lufthansa Konzern ein Sprung nach vorne. Das Konzept wurde zu Beginn der 10er Jahren designt und entwickelt. Hat viele Probleme kreiert und verläuft schleppend beim Rollout. Was andere Marktteilnehmer schon seit Jahren bieten, unter anderem einen direkt Zugang zum Gang, wird nun bis 2030 beim Kranich eingeführt. Bis dahin wird man des öfteren die alten Sitze im Flieger vorfinden, was etwas bedauerlich ist. Nungut, ein Prosit auf die Zukunft.

Euer Christian

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